Anwälteschwemme dämpft Karriereaussichten

In einer großen Infografik hat das Handelsblatt kürzlich den Anwaltsmarkt dargestellt. Sie zeigt: Die Zahl der Anwälte nimmt zu, obwohl die Zahl der Verfahren an deutschen Gerichten deutlich sinkt.  

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Gab es 2000 noch 104.100 zugelassene Rechtsanwälte in Deutschland, waren es 2016 schon 163.800. Die Zahl der Verfahren pro Anwalt sank im gleichen Zeitraum von 42 auf 22. Das Jurastudium dagegen ist beliebter denn je. 2016 fingen 16.570 Jurastudenten an deutschen Unis an, im Jahr 2000 waren es erst 12.480.

All das hat zur Folge, dass die Aussichten für künftige Karrieren als Jurist weniger rosig aussehen als noch vor 17 Jahren. Wer sein Jurastudium mit guten Noten und Zusatzqualifikation abschließt, dem winken nach der Analyse des Handelsblatts zwar nach wie vor Top-Gehälter in Konzernen oder Wirtschaftskanzleien. Für reine „Feld-Wald-und-Wiesen-Anwälte“, die noch dazu keine besondere Spezialisierung haben, kann es dagegen eng werden. Der Jahresüberschuss einer Ein-Mann-Kanzlei liegt im Schnitt aktuell nur bei rund 60.000 Euro.

Auch der Staat baut Personal ab. In den vergangenen Jahren sank vor allem die Zahl der Richterstellen an den Amts- und Landgerichten, zeigt die Infografik.

Quelle: Handelsblatt (kostenpflichtig)