Abwrackbonus bessert die Laune, nicht die Lage

6. Februar 2009 - Die Abwrackpämie hat die Stimmung in der Autoindustrie nachhaltig verbessert. Sie hilft den Absatz anzukurbeln, die Neuwagenproduktion bingt sie jedoch noch nicht in Fahrt.

Zusammen mit der Neuregelung der Kfz-Steuer könnte die Abwrackprämie 100.000 zusätzliche Neuzulassungen bringen, vermutet Klaus Bäunig vom Branchenverband VDA im Gespräch mit dem Handelsblatt. Dabei hilft die Prämie zunächst nur, die Halden bereits produzierter Autos abzubauen, aber noch nicht, neue zu bauen. Deshalb haben inzwischen fast alle deutschen Autobauer Kurzarbeit angemeldet - BMW, Daimler, VW, MAN - oder große Sparpakete angekündigt wie Porsche, wo 100 Millionen Euro eingespart werden sollen, ohne Jobs anzutasten. Gleiches gilt für Zulieferer wie Bosch, ZF, Leoni, die kurz arbeiten, oder gar Stellen streichen wie SKF (2.500 Arbeitsplätze). Unterdessen gab es erste Pleiten unter den Zulieferern: Edscha (4.200 Mitarbeiter), TDM Friction (4.500), Tedrive (2.600) Stanciewicz (2.100). Das Handelsblatt zitiert Experten, die erwarten, dass im Laufe des Jahres zehn bis 15 Prozent der Zulieferer in Liquiditätsprobleme geraten könnten. Brisant ist die hohe Integration der Wertschöpfungskette: Auch wenn ein kleineres Unternehmen ausfällt, gibt es keinen Ersatz für sein Produkt und bei den Autoherstellern stehen die Bänder still.

Quellen: Handelsblatt, Süddeutsche Zeitung

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