Wenn der Headhunter gar nicht klingelt

Für die einen ist es Balsam fürs eigene Ego, für die anderen der charmanteste Weg zu einem coolen neuen Job: der Anruf vom Headhunter. Aber kann man die Aufmerksamkeit eines Personalberaters erzwingen?

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Ein Handelsblatt-Beitrag geht der Frage nach, warum manche durchaus guten Fach- und Führungskräfte ein Leben lang darauf warten, von einem Headhunter angesprochen zu werden – und wie sich daran vielleicht etwas ändern lässt.

So macht der Beitrag grundsätzlich sieben mögliche Gründe aus, warum ein Personalberater nicht mit einer Jobofferte an einen herantritt:

> Falsche Baustelle: Wer den Draht zu einem Headhunter sucht, sollte vorher recherchiert haben, dass der Auserkorene auch tatsächlich in der angepeilten Branche unterwegs ist. Sonst kann das eigene Profil noch so toll sein, der Headhunter wird einfach keine passende Unternehmensanfrage parat haben. Ebenfalls ein No go für die Kontaktanbahnung: unpersönliche und „standardisierte Massenanfragen“, schreibt das Handelsblatt.

> Andere Liga: Es gibt Headhunter, die nur Kandidaten für Jobs mit einem sechsstelligen Jahresgehalt akquirieren. Und andere, die Fach- und Führungskräfte für die Ebene darunter suchen – dann aber ihre Kartei auf breiterer Ebene anfüllen.  Nur, wer auch schon in den passenden Sphären unterwegs ist, sollte also die Top-Headhunter der Branche erwarten.

Bewerber können Headhunter per Socialmedia aufmerksam machen

> Inkognito im Job unterwegs: Wer intern eine tolle Karriere hinlegt, kann nicht zwingend damit rechnen, dass er auch extern mit seinen Leistungen bekannt ist – und Personalberatern auffällt. Wer Wechselabsichten hegt, sollte also Beizeiten anfangen, Netzwerke zu knüpfen, so dass er von anderen weiterempfohlen wird oder von sich reden macht.

> Schlampige Socialmedia-Kanäle: Eine nahezu kostenlose Werbefläche für die eigenen Fachkenntnisse und Softskills sind Xing und LinkedIn. Deshalb sollte man seine Präsenz dort gut pflegen – und mehr noch: Wer sie nicht gut pflegt, liefert nicht nur keine, sondern eine schlechte Empfehlung ab. Zusatztipp des Beitrags: Zu seinen Schwerpunktthemen in den passenden Forem mitdiskutieren und sich einen Expertenstatus erarbeiten.

> Abwechslung, nein danke: Wer 20 Jahre im gleichen Unternehmen, im gleichen Bereich seinen Weg gemacht hat, kann zweifellos eine gute Kraft sein, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit strahlt der Lebenslauf dann aber nicht aus. Und solch einen Eindruck benötigt der Headhunter, um einem Unternehmen einen neuen Kandidaten schmackhaft zu machen. Deshalb auch bei hausinternen Karrieren nach Möglichkeit Flexibilität herauskitzeln, Veränderungen aufzeigen. Und sei es, durch Projekte, geänderte Verantwortungsbereiche, unterschiedliche Arbeitszeitregelungen…

Professionelle Zusammenarbeit mit Personalberatern suchen

> Wie man in den Wald hineinruft…: Personalberater haben ein gutes Gedächtnis. Wer sich in der Vergangenheit kompliziert, kapriziös, überheblich oder unzuverlässig gezeigt hat, wird nicht mehr angerufen. Wer dagegen einen guten Eindruck hinterlassen hat, hat auch bei weiteren Positionen bessere Chancen.

> In deinem Wald wildere ich nicht: Hat der eigene Arbeitgeber mit einer Personalberatung ein Abwerbeverbot vereinbart, kann man bis zum Sanktnimmerleinstag auf den Anruf von diesem Headhunter warten. Der Handelsblatt-Beitrag empfiehlt, diesbezüglich beim Headhunter der Wahl einfach mal anzufragen. Dann weiß man Bescheid und kann sich eventuell bei anderen Personalberatern ins Gespräch bringen.

 

 

Quelle: Handelsblatt (Premiumbereich)