US-Finanzkrise gefährdet 15.000 Jobs in Europa

4. Juli 2008 - Die US-Kreditkrise wirkt sich zunehmend auch auf den europäischen Finanzplatz aus. Während US-Banken bereits den Abbau von rund 40.000 Stellen angekündigt haben, stehen jetzt bei europäischen Geldhäusern rund 15.000 Jobs auf dem Spiel, berichtet das Handelsblatt. Allein die italienische Großbank Unicredit will in den kommenden drei Jahren bis zu 9.000 Arbeitsplätze streichen. Davon sollen 2.000 bis 3.000 Stellen bei der deutschen Tochter Hypovereinsbank (HVB) wegfallen. Unterdessen wollen die Italienier in Osteuropa weiter expandieren und neue Mitarbeiter einstellen. In Deutschland gehört die BayernLB zu den Banken, die am stärksten von der Kreditkrise betroffen sind. Der Einbruch des Wohnungsmarktes in den USA hat die zweitgrößte deutsche Landesbank bis Ende März 2008 mit 4,3 Milliarden Euro belastet. Nun sollen bis 2010 rund 150 Millionen Euro eingespart werden. Dazu soll auch ein Abbau von 350 Arbeitsplätzen beitragen. Betroffen ist vor allem die IT-Abteilung in der Münchener Zentrale, aber auch andere Stabsfunktionen sollen über natürliche Fluktuation und freiwillige Vereinbarungen wegfallen. Eine Umfrage des Beratungsunternehmens Ernst & Young unter 121 Banken und Sparkassen zeigt, dass Sparkassen und genossenschaftliche Kreditinstitute überdurchschnittlich häufig einen Stellenabbau planen. Insgesamt erwarten 71 Prozent der Befragten, dass es mittel- bis langfristig zu einer deutlichen Konsolidierung im deutschen Bankengewerbe kommt.

Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Handelsblatt

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