Up-or-out war gestern

In den Beratungshäusern wird der Personalmix dank Digitalisierung bunter. Das rüttelt kräftig am Up-or-Out-Prinzip, schreibt das Handelsblatt.

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Von wegen schwarzer Anzug und Krawatte – in den Digitalabteilungen der Beratungshäuser haben die Consultants längst auf Jeans und Hoodie umgeschwenkt. Sie experimentieren mit Virtual Reality, 3-D-Druck, Eye-Tracking, bauen modern Store-Konzepte, entwickeln neue Produkte oder programmieren Apps.

Viele Beratungshäuser „wissen allerdings noch nicht so recht, wie sie mit der Herausforderung Digitalisierung umgehen sollen, zitiert das Handelsblatt den Beratungsexperten Dietmar Fink, Direktor der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Management und Beratung.
Für sie kommt es darauf an, wie sie ihre Datenschätze heben können. So versprechen sich die Consultants einiges von der Datenanalyse per Roboter, auch wenn dafür hohe Investitionen nötig sind. Problematisch wird KI aber spätestens bei der Umsetzung, wenn es menschliches Fingerspitzengefühl braucht.

Deshalb ändert sich die interne Arbeitsweise der Berater. Der kulturelle Mix in der Belegschaft wird bunter, IT-Nerds und Naturwissenschaftlicher sind heute schon gefragter als klassische BWLer. Das hat Folgen für die Karrieremodelle, es muss nicht mehr der obligatorische Aufstieg auf die Partnerebene sein, zitiert das Handelsblatt den Wissenschaftler Fink: „Das Up-or-out-Prinzip wird aufgeweicht.“ – Wer nicht irgendwann aufsteigt, bleibt trotzdem.

Quelle: Handelsblatt, 30. Mai 2018; Printausgabe Seite 21