Salesforce macht SAP Konkurrenz

Seit Jahren wächst der amerikanische Cloud Computing-Anbieter Salesforce rasant, schreibt aber trotzdem immer noch rote Zahlen. Jetzt hofft die US-Firma die Aufbauphase möglichst bald überwinden zu können und bläst zum Angriff auf den Firmensoftware-Giganten SAP.

Mit einem Umsatz von knapp 5,4 Milliarden Dollar sowie Hunderttausenden von Kunden zählt die amerikanische Softwareschmiede Salesforce zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen weltweit. 1999 in San Fransisco gegründet, ist Salesforce heute einer der führenden Anbieter von Cloud Computing-Lösungen Die US-Firma beschäftigt weltweit mehr als 13.000 Mitarbeiter. Über das Internet vertreiben sie einen umfangreichen Werkzeugkasten für Vertrieb, Service und Marketing, für das Management diverser Communities sowie das Auswerten von Geschäftsdaten.

Einst als reine CRM-Lösung entwickelt, folgen die Salesforce-Produkte allesamt dem Modell Software as a Service. „Bei diesem Geschäftsmodell beziehen die Kunden Dienstleistungen rund um ihren Computer quasi aus dem Telefonkabel und mieten die ihnen zur Verfügung gestellten Programme“, schreibt die FAZ. Damit entfällt der Kauf von Softwarepaketen, die aufwändig installiert und - sobald sie veraltet sind - immer wieder aktualisiert werden müssen. Weil das Unternehmen Kosten sparen hilft, wird Salesforce immer mehr auch zum Konkurrenten für den auf Firmensoftware spezialisierten Marktgiganten SAP. Bislang machten die Amerikaner zwar immer mehr Umsatz, gleichzeitig aber verzeichneten sie auch immer noch hohe Verluste für ihre Investments in Neuentwicklungen. Salesforce-Chef Jeff Benioff hofft, diese Aufbauphase möglichst bald hinter sich zu lassen. Deshalb hat er die Angebotspalette um Datenanalysetools, Werkzeuge für das Management von sozialen Netzwerken und digitale Marketingdienstleistungen erweitert. Sein Augenmerk legt er immer mehr auf große Unternehmenskunden und hat seinem eigenen Haus ein straffes Kostenmanagement verordnet. SAP selbst sieht daher in Salesforce.com einen seiner wichtigsten Konkurrenten.

Quelle:FAZ, 26. Februar 2015