Oh Schreck: Gute Noten wohin man schaut

Eine Eins im Abschlusszeugnis – Wer hätte die nicht gern? Aber was ist die Bestnote wert, wenn ein Großteil der Kommilitonen auch mit dieser Zensur nach Hause geht? Und wie soll sich ein begabter Absolvent bei der Jobsuche damit aus der Masse hervorheben?

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Schnell wird die Abschlussnote da zum ziemlich nichtssagenden Nümmerchen. Mit diesem Thema beschäftigt sich ein Beitrag des Kölner Instituts der Deutschen Wirtschaft. Danach bemängelt bereits der Wissenschaftsrat in einem Arbeitsbericht zu Prüfungsnoten in einigen Studienfächern eine Inflation an guten Noten.
So schloss im vergangenen Jahr fast jeder zweite Psychologiestudent seine Prüfungen mit einem „sehr gut“ oder sogar „mit Auszeichnung“ ab. In Kunst, Musik und Gestaltung waren es kaum weniger. Auf der anderen Seite der Skala hängen dagegen die Trauben für Jung-Juristen,  Humanmediziner und angehende Bauingenieure ausgesprochen hoch. Hier wurden nur fünf, sieben und acht Prozent der Studierenden mit „sehr gut“ oder besser benotet. Aufgesplittet nach Bachelor- und Master-Abschlüssen zeigt die Statistik, dass insbesondere in den Master-Studiengängen gerne Bestnoten vergeben werden. So schlossen 2012 zum Beispiel zwei von drei Psychologen ihren Master mit „sehr gut“ ab. In Chemie und Biologie waren es auch jeweils 60 Prozent der Absolventen. Unter den Informatikern schafften 40 Prozent ein „sehr gut“.
Für Unternehmen auf Nachwuchssuche machen sowohl das Noten-Ungleichgewicht als auch die Schwemme der guten Noten aufwändige Bewerber-Testverfahren nötig,um die Spreu vom Weizen zu trennen.