Mutter von Lidl und Kaufland baut deutsche Cloud

Bis Ende 2020 will die Lidl- und Kauflandmutter, die Schwarz-Gruppe, eine eigene Cloud aufbauen. Dazu kooperiert sie mit Würth und EnBW, schreibt die FAZ. Dafür sind IT-Spezialisten gefragt.

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Deutschland träumt den Traum von einer eigenen Cloud, um Daten sicher und selbstbestimmt zu speichern und weiterzuverarbeiten. Gaia X, so das Projekt des Bundeswirtschaftsministeriums, ist aber noch in weiter Ferne. Regiert wird das Cloud-Geschäft von den amerikanischen Konzernen Amazon, Google und Microsoft sowie dem chinesischen Alibaba-Konzern. Nun will die Schwarz-Gruppe aus Neckarsulm, zu der der Discounter Lidl und die Supermarkt-Kette Kaufland gehören, bis Ende 2020 eine eigene Cloud auf die Beine stellen.

Das Ziel ist eine unabhängige Cloud-Lösung nach europäischen Sicherheitsstandards. Für die Schwarz-Gruppe geht es darum, mit der Cloud langfristig das Wachstum und die Leistungsfähigkeit der eigenen Handelsmarken zu sichern. Dabei will der Konzern mit seinen 430.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 104 Milliarden Euro nicht auf Fremdlösungen setzen, sondern, so berichtet die FAZ, erhoffe sich Vorteile von einer eigenen, unabhängigen, zuverlässigen und zugleich wettbewerbsfähigen und skalierbaren Cloud.

Für den Aufbau benötigt die Schwarz-Gruppe noch dringend IT-Spezialisten. Sie kooperiert beim Aufbau der Dateninfrastruktur mit Unternehmen aus ihrer Region, darunter der Schraubenhersteller Würth und der Energieriese EnBW. Dabei geht es um Synergieeffekte in der Entwicklung, bei der Technologie und der Bereitstellung von Services. Schon jetzt zeigt sich die Schwarz-Gruppe offen dafür, dass auch andere Unternehmen die Cloud-Lösung nutzen können. Weitere Informationen etwa zum Umfang, den erwarteten Umsatz und die Investitionen gibt es nicht. Bekannt ist nur, dass die Schwarz-Gruppe derzeit in leistungsfähige Rechenzentren und Software investiert.

 

Quellen: FAZ, 10. Dezember 2019, Printausgabe Seite 22, HandelsblattFocus