Mehr Gehalt: Wer nicht fragt, bleibt arm

Viel zu wenige Menschen verhandeln erfolgreich über ihr Gehalt. Das zeigt einmal mehr eine aktuelle Studie der Anlageplattform Weltsparen.de. Ein Finanzexperte erklärt, wie Du typische Fehler beim Gehaltsgespräch vermeidest.

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Die eigene Leistung zu bewerten und dafür ein angemessenes Entgelt auszuhandeln, fällt vielen Menschen offenbar schwer. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des FinTechs Raisin (WeltSparen.de) offenbart jedenfalls deutlichen Handlungsbedarf: 38 Prozent aller Deutschen verhandeln demnach nie über ihr Gehalt. Kein Wunder, dass rund ein Viertel angibt, noch nie eine Gehaltserhöhung bekommen zu haben.

Wer nicht fragt, verliert

Ein Fehler findet Chief Investment Officer Kim Felix Fomm. Bei Raisin leitet er den Bereich Investment- und Vorsorgeprodukte.„Wer nicht fragt, verliert“, sagt der Anlageexperte. Und zwar gleich doppelt, denn wer weniger verdient, kann auch weniger zurücklegen. Erfolgreich ausgehandelte Gehaltserhöhungen zumindest zum Teil in den langfristigen Vermögensaufbau zu investieren, zahle sich dagegen aus, rät Fromm nicht ganz uneigennützig.

Damit das Gehaltsgespräch 2022 rund läuft, hat er folgende Tipps parat.

1. Den richtigen Zeitpunkt wählen

In vielen Unternehmen gibt es klare Regelungen für Gehaltserhöhungen. Das kann aber muss nicht das Jahresgespräch sein. Wer unsicher ist, sollte die Kollegen fragen. Statt abzuwarten, besser zum passenden Zeitpunkt proaktiv um ein Gespräch bitten

2. Sorgfältig vorbereiten 

Hast Du an Erfolgen und Projekten mitgewirkt, die das Unternehmen vorangebracht haben? Ist der eigene Aufgabenbereich oder die Verantwortung gewachsen? Was lief gut, was weniger – und wie lauten die nächsten Ziele? Gute Vorbereitung beweist Dein Reflexionsvermögen und hilft, auf Gegenargumente souverän zu reagieren.

3. Eigene Leistung betonen

Da beste Argument ist die eigene Leistung und positive Arbeitsergebnisse. Wenig Erfolg versprechen dagegen externe oder persönliche Gründe wie gestiegene private Ausgaben, Familienzuwachs oder die Inflation. Achtung: Auf keinen Fall das Einkommen oder die vermeintlich geringere Leistung von Kollegen heranziehen.

4. Angemessene Forderungen stellen

Wer um eine Gehaltserhöhung bittet, sollte eine konkrete möglichst realistische Zielvorstellung haben. Orientierung bieten offizielle Gehaltsvergleiche, dabei solltest Du Branche, Größe und Region des Arbeitgebers berücksichtigen. Welche Alternativen zu einem höheren Festgehalt kommen in Frage, etwa eine Gewinnbeteiligung?

5. Den richtigen Ton treffen

Für Gehaltsverhandlungen gilt: höflich und sachlich bleiben, anstatt beleidigt zu reagieren oder Wut und Enttäuschung freien Lauf zu lassen. Arrogantes Auftreten, Jammern, Schimpfen oder gar Drohen bringt Dich nicht weiter. Mimik und Körpersprache nicht vergessen.

 

Quelle: weltsparen.de