Linklaters wirbt mit geregelter Arbeitszeit

Die britische Großkanzlei Linklaters hat in Deutschland ein neues Karrieremodell als Alternative zur Partnerschaft aufgesetzt. Damit wollen die Anwälte gezielt Bewerber ansprechen, die eher mit einem Job im Staatsdienst oder in Unternehmen liebäugeln.

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Damit die Mitarbeiter ihren persönlichen Bedürfnissen gerechter werden können, verspricht die Kanzlei auf dem neuen Karrierepfad verlässliche und regelmäßige Arbeitszeiten. Auch garantiert sie, dass die Kollegen außerhalb der Arbeitszeiten nicht mehr erreichbar sein müssen.

Im Visier hat die Kanzlei Juristen, die sich trotz Top-Abschlüssen weniger zu einer Stelle in einer Großkanzlei mit ihren ausufernden Arbeitszeiten hingezogen fühlen, als zu einem geregelten Arbeitsleben, zum Beispiel im öffentlichen Dienst. „Wir möchten diejenigen anwerben und langfristig an uns binden, die nicht notwendigerweise die Equity-Partnerschaft anstreben“, zitiert das Handelsblatt Thomas Schmidt, Personalchef in Deutschland.

Dafür, dass das Handy abends nicht mehr klingelt, bekommen Berufseinsteiger auf dem neuen Karrierepfad 40.000 Euro im Jahr weniger als die klassischen Associates, die mit 120.000 Euro starten. Außerdem können sie nicht am Ende ihrer Karriere Partner bei Linklaters werden.

Nach dem Bericht es Handelsblatt zeigen sich Großkanzleien zunehmend offen für moderne Arbeitsformen – auch weil ihnen der Nachwuchs ausgeht. Baker & McKenzie etwa führte bereits 2014 ein reduziertes Stundenpensum in Deutschland ein, Mayer Brown lockt mit bis zu 50 Tagen Urlaub im Jahr und Freshfields Bruckhaus Deringer hat schon vor sechs Jahren ein Smart Balance Karrieremodell eingefügt – karrierekompatible Teil- und Auszeiten samt flexibler Arbeitszeitorganisation inklusive.

Quelle: Handelsblatt (kostenpflichtig)