Lernen 2.0: So passt mehr ins Hirn – und bleibt auch dort

Das „jetzt“-Magazin hat eine Psychologin gefragt, welche Lerntechniken für welchen Zweck taugen.

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Auswendiglernen vor und während Corona hat eines gemein: Es muss immer jede Menge Stoff in den Kopf – und er muss vor allem drinbleiben. Trotzdem beeinflussen pandemiebedingtes Online-Studieren und angepasste Prüfungen auch das Pauken, Nicht alle Methoden sind gleich effizient. Ein Beitrag auf jetzt.de nimmt sechs Lernmethoden und -weisheiten unter die Lupe:

> Wiederholen, Pause, wiederholen, Pause, wiederholen: Der Klassiker: Stoff bleibt am besten hängen, wenn man ihn sich immer und immer wieder vorknöpft. Die jetzt.de-Psychologin vergleicht das mit „Trampelpfade anlegen“. Aber: Zwischendurch braucht das Hirn unbedingt Pausen, um den Stoff ablegen und verarbeiten zu können, bevor man ihn wieder hervorholt. Der Tipp der Psychologin: Vor dem Schlafengehenden Stoff rekapitulieren. Nachts kann das Gehirn dann verdauen.

> Altes Wissen um neue Drehungen und Wendungen ergänzen: Egal, ob man durch das Mischen der Lernkarteikarten mal eine andere Reihenfolge des Lernstoffs kreiert, oder sich einfach mal neue Fragen zum alten Stoff überlegt, all das hilft, sich mit Gelerntem aktiv zu beschäftigen und neue Zugangswege zu erschließen.

> Die Loci-Methode verknüpft Fakten mit Orten. Beim Gang durch die Wohnung legt man Lernstoff, Infos, Daten gedanklich am Wasserhahn, der Spülmaschine, dem Waschbecken, dem Schreibtisch oder den Kleiderhaken ab. Um Stoff zu rekapitulieren, läuft man dann in Gedanken den Weg durch die Wohnung wieder und wieder ab und ruft die Infos wieder auf. Erinnert an Sherlock Holmes und seinen Gedächtnispalast.

> (Digitales) Zusammenlernen hilft: Auch wenn es live natürlich schöner und heimeliger ist, hilft gemeinsames Lernen und Abfragen auch per Videocall. Hauptsache eben, mit anderen über den Stoff reden. Dadurch nähert man sich dem ganzen noch mal aus einer anderen Perspektive, Wissenslücken fallen auf und man fühlt sich in seinem Lernelend nicht mehr so allein. Jetzt.de-Tipp: Wen Abfragen zu sehr unter Druck setzt, redet einfach „nur“ über den Stoff.

> Lernziele auf das eigene Lernverhaltenanpassen – dann wird’s realistisch. Sich mehr vorzunehmen, als man schaffen kann, macht mürbe. Deshalb den Lernstoff so portionieren, dass das Hirn mithält. Bei dem einen ist das mehr Stoff, bei dem anderen weniger, verbiegen bringt‘s nicht. Jetzt.de-Tipp: Die Pomodoro-Methode – Lernen in Blöcken. Dafür die Lernziele für zwei Stunden aufschreiben, alle 25 Minuten 5 Minuten Pause machen. Dann der nächste Block…

> Lernmethoden sollten zum Prüfungstyp passen, rät die jetzt.de-Psychologin. Wurden im Studium beispielsweise wegen Corona Multiple-Choice-Übungen runtergefahren und gegen Open-Book-Prüfungen ausgetauscht, bringen einem Gedächtnistechniken wie die Loci-Methode kaum Vorteile, denn man darf den Stoff in der Klausur ja nachschlagen. Hilfreicher wäre dann „Altes Wissen mit neuen Wendungen“ zu versehen, weil das zu einem besseren Rundumverständnis führt.

 

Quelle: jetzt.de