Jede fünfte Beratung will aufstocken

Die Corona-Krise hat die Rechtsanwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer stark getroffen. Aber es geht aufwärts –  und jede fünfte Beratungskanzlei will ihr Personal in den nächsten Monaten aufstocken, schreibt das Handelsblatt.

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Corona hat die erfolgsverwöhnte Branche der Rechtsanwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer auf ein historisches Stimmungstief gedrückt. Das Beraterklima, das das Münchner Ifo-Institut für das Handelsblatt erhebt, verzeichnete im April ein Rekordtief: Mehr als jeder zweite Kanzlei erwartete eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage. Damit waren erstmals die pessimistischen Stimmen in der Mehrzahl.

Anwälte haben weniger Neukunden

Das Stimmungstief verdankt die Branche den Corona-Maßnahmen. Verunsicherte Mandanten trauten sich nicht zum Anwalt, weshalb bei einer aktuellen Umfrage der Bundesrechtsanwaltskammer beispielsweise jeder sechste Anwalt einen Rückgang bei der Zahl der Neukunden von 50 bis 75 Prozent meldete. Bis zu zwei Jahre kann es nach Angaben der Bundesrechtsanwaltskammer dauern, die Krise und deren wirtschaftliche Auswirkungen zu überwinden. Laut Ifo-Umfrage leidet auch die Preisgestaltung unter der Pandemie: Wollte vor Corona noch jeder zweite Berater an der Preisschraube drehen, ist es jetzt nur noch jeder Achte.

Jede fünfte Beratung will einstellen

Allerdings legen die Zahlen auch nahe, dass viele auf hohem Niveau jammern. Denn selbst im April zeigte sich jeder dritte Berater mit seiner Lage zufrieden. Die Corona-Soforthilfen, aber auch die aktuelle Mehrwertsteuersenkung beschert Beratern und Steuerberatern zusätzliche Aufträge. Das Stimmungstief hatte zwar auch auf die Personalplanung gedrückt. Dennoch will aktuell schon jetzt jedes fünfte Beratungsunternehmen sein Personal in den kommenden Monaten aufstocken, schriebt das Handelsblatt.

 

Quelle: Handelsblatt