Infrastruktur-Know-how für Megacities gefragt

Häfen in Asien, Flughäfen in Südamerika oder Logistikzentren in Afrika aufbauen - Logistiker, die international Karriere machen und große Investitionsvorhaben mit gestalten wollen, sollten bei Siemens anklopfen. Denn der Konzern wittert in Infrastrukturinvestitionen ein weiter wachsendes Geschäft und baut dafür eine neue Konzernsäule "Infrastruktur & Städte" auf, meldet die FAZ.

Fünf Divisionen und 15 Geschäftseinheiten, die Siemens seit 1. Oktober unter dem neuen Dach "Infrastruktur & Städte" vereint hat, stehen Logistikern offen. Die Verkehrstechnik wurde in die beiden Divisionen Bahntechnik sowie Mobility und Logistik aufgespalten. Der Bereich Intelligente Stromnetze (Smart Grid) ist von einer bisher untergeordneten Geschäftseinheit zur Division aufgestiegen. Siemens will mit der Neuordnung aus den früheren Bereichen Industrie und Energie künftig weltweit besser Megacities und Metropolen, aber auch mittlere und kleine Städte ansprechen, wenn sie Infrastrukturinvestitionen in Straßenverkehr, Flughäfen, Häfen oder Logistikzentren planen.

Das bisherige Geschäftsmodell einer Großkundenbetreuung wird durch einen operativ tätigen Sektor abgelöst, der in den Vertrieb und in neue Produkte investieren will. "Vom 1. Oktober an geht es um den Kunden", formuliert Roland Busch, Vorstandsvorsitzender der neuen Siemens-Konzernsäule, neben Industrie, Energie und Medizintechnik seine Aufgabenstellung. Auf Logistiker in der neuen Sparte kommen damit internationale Projekte völlig unterschiedlicher Größenordnungen zu. Die 600 größten Städte der Welt vereinen nicht nur die Hälfte der globalen Wirtschaftsleistung, sondern investieren auch stark in eine neue, bessere Infrastruktur.

Hintergrund der neu formierten Konzernsäule war die schwache Ertragslage. Die rund 87.000 Mitarbeiter erzielten 2009/2010 zwar einen Umsatz von 16,5 Milliarden Euro, aber die Rendite blieb weit unter dem für Siemens üblichen Schnitt. "Mit einem Key Account Management und ohne klare Ausrichtung hätten wir nur zehn Prozent des Möglichen erreicht", sagte Busch der FAZ. "Wir laufen aber die 100 Meter." Die vor zwei Jahren geschaffene Großkundenbetreuung für Städte wurde aufgelöst.  (27. September 2011) Quelle: FAZ

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