Industrie 4.0 braucht mehr IT-Spezialisten

Nicht zentral aus einer Cloud, sondern die Steuerung von dezentralen Knotenpunkten ist der Schlüssel von Industrie 4.0. Die Krise treibt die Digitalisierung voran – und braucht IT-Spezialisten, schreibt die FAZ.

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Welchen Schub die Digitalisierung gerade durch Corona bekommen hat, belegt eine aktuelle Studie des Branchenverbandes Bitkom. Demnach nutzen fast 60 Prozent der Betriebe mit mehr als 100 Mitarbeitern spezielle Anwendungen aus dem Bereich Industrie 4.0. Vor zwei Jahren lag der Anteil noch bei 49 Prozent, nicht einmal jedes zweite Unternehmen. Vor allem aber sehen mittlerweile 93 Prozent aller befragten Unternehmen Industrie 4.0 als Chance. Sie befassen sich daher intensiv damit, welche Funktionen sich durch das Flexibilisierungspotenzial der Digitalisierung physikalisch von der Fabrik entkoppeln lassen.

Edge Computing ist gefragt
Das heißt automatisch auch: Experten für das Edge-Computing sind in allen Branchen und Unternehmen jeder Größe gefragt. Edge steht für Rand und dafür, dass Computer-Anwendungen, Daten und Dienste von zentralen Rechenzentren weg verlagert werden zu den äußeren Rändern eines Netzwerks. Dabei geht es darum, Datenströme ressourcenschonend und zumindest teilweise direkt am Endgerät oder innerhalb einer Fabrik zu verarbeiten, dabei aber trotzdem von den Vorteilen der Cloud zu profitieren.

Starke Nachfrage nach Software
IT-Spezialisten wie Siemens verspürten gerade im zweiten Quartal 2020, der Hoch-Zeit des Lockdowns, eine starke Nachfrage nach Software. Die Kunden suchen Lösungen, mit deren Hilfe Unternehmen die Produktion jetzt schnell hochfahren können, aber auch, wenn sie als Corona-Betroffene eine höhere Effizienz aus bestehenden Strukturen herausholen wollen, wie etwa in der Autoindustrie.

 

Quelle: FAZ, Printausgabe 2. Juni 2020, Seite 23