Großkanzleien suchen neue Karrierewege

In internationalen Großkanzleien entsteht gerade eine neue Karriereoption für den talentierten Anwaltsnachwuchs. Mit der Position des „Councels“ gibt es bei CMS Hasche Sigle, Clifford Chance und Co. einen Status, der zwischen dem Associate (Berufsstarter), und dem Partner liegt.

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Diese Position ist geeignet für erfahrene Kollegen, die gerne in der Kanzlei verweilen, aber keine eigenen Anteile an der Firma haben möchten. Nach Informationen des Handelsblatt verdienen Counsels je nach Kanzlei zwischen 150.000 und etwas mehr als 200.000 Euro im Jahr. Und sie können möglicherweise bis zur Rente auf ihrer Position verharren.

Das ist das eigentlich Neue an dieser Karriereoption. Bislang galt in Großkanzleien nämlich das Prinzip: Up or Out – entweder der Anwalt schafft es zum Partner oder er muss irgendwann raus aus der Kanzlei. Genau dieser Ansatz ist es aber, der einige der heute in den Beruf strebenden Topjuristen vergrault. Ihnen sind flexible Arbeitszeiten oder Teilzeitarbeit – selbst auf Partnerebene – wichtiger als unternehmerisches Risiko zu tragen. Darauf müssen sich die Großkanzleien im War for Talent einstellen. Zunehmend bemühen diese sich laut Handelsblatt denn auch um bessere Work-Life-Balance – soweit das im Berufsalltag hochbezahlter Dienstleister machbar ist.

Zu radikalen Änderungen wird es aus genau diesem Grund wohl bis auf Weiteres nicht kommen. Das Up-or-Out Prinzip werde zunächst der gängige Karriereansatz in Kanzleien bleiben, schreibt die Zeitung. Counsels werden zunächst eine Minderheit sein, aber „eine sehr geschätzte“, wird Wolf Kahles, Personalchef bei Clifford Chance, zitiert.

Quelle: Handelsblatt