EU-Regulierung: PwC wartet auf Marktreaktionen

Die Regulierung trifft alle Prüfungsfirmen gleichermaßen, sagte PwC-Vorstandssprecher Norbert Winkeljohann der Börsen-Zeitung. Er hoffe, dass am Ende sein Haus den Marktanteil im Prüfungsgeschäft weiter steigern kann – und mit Mandanten, bei denen PwC kein Abschlussprüfer sei, mehr Beratungsgeschäft mache.

Der Aufwand wird größer und alles teurer – und das ursprüngliche Ziel, die Qualität der Abschlussprüfung zu erhöhen, sei nicht erreicht, so Winkeljohann im Interview. Zwar sei die Aufspaltung der Prüfungsgesellschaften vom Tisch, aber die Häuser müssten mehr überlegen, ob sie einen Mandanten in der Prüfung oder Beratung betreuen möchte. Das hänge aber auch von dem Willen der Wirtschaft ab, eine Wirtschaftsprüfung als wertig zu sehen. „Die großen börsennotierten Unternehmen brauchen auf jeden Fall einen Prüfer mit großem Netzwerk und hoher Schlagkraft“, sagte der PwC-Vorstandssprecher. „wir müssen abwarten, wie der Markt nun reagiert.“

Er hofft, dass sein Haus nach Inkrafttreten der Regelung und der ersten Rotationswelle mehr Marktanteile haben werde. Er kann aber auch darauf bauen, dass sich das PwC-Geschäft zur Hälfte im Mittelstand und bei öffentlichen Unternehmen abspielt, die nicht von der EU-Regulierung betroffen sind. In den anderen Bereichen dürfte sein Haus weniger Beratung auf bestimmten Gebieten anbieten und setzt darauf, mehr Beratungsgeschäft mit Nicht-Prüfmandanten zu machen. So wolle sein Haus die Unternehmensberatung – nicht zuletzt durch die Übernahme von Booz – und das technologische Know-how weiter ausbauen und im Beratungsgeschäft „ein noch stärkerer Spieler“ werden. Das Kerngeschäft bleibe aber weiterhin die Abschlussprüfung.

Quelle: Börsen-Zeitung, 19. Dezember 2013, Print-Ausgabe Seite 10