Eine Region an die Hand nehmen

8. Januar 2009 - Oberschöneweide im Wandel: Das SIFE-Team der FHTW Berlin unterstützt die Region auf ihrem langen Weg vom Industriestandort der DDR zum Teil des neuen Bildungsstandortes im Süd-Osten Berlins.

Unser Team. Ein kleines, aber schlagkräftiges Team hat sich an unserer Hochschule gefunden. Fünf Studenten aus den vier Studiengängen BWL, International Business, Wirtschaftsrecht und Wirtschaftsingenieurwesen bringen seit 2006 ihr Wissen aus den unterschiedlichsten Fachgebieten ein. Nur dadurch haben wir es geschafft, mit unseren zwei Projekten jeweils von der SIFE-Jury ausgezeichnet zu werden. Durch SIFE können wir unser Wissen für andere nutzen und unseren Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung in direkter Umgebung  unserer Hochschule leisten.

Im Moment befindet sich unser Team in einem geplanten Umbruch. Und so suchen wir immer motivierten und begeisterungsfähigen Nachwuchs: Wenn du also FHTWler bist oder bald einer sein wirst und Spaß hättest mitzumachen, melde dich doch bei Carola Schmidt: CSchmidtsife.org.

Unser (liebstes) Projekt. Als kleines Team haben wir uns im abgelaufen SIFE-Jahr auf ein einzelnes Projekt konzentriert. Der sukzessive Umzug von 6.000 Studenten unserer Hochschule an einen neu eingerichteten Standort bildete den perfekten Rahmen, um im Juli 2008 unser Projekt zu starten: Wir wollen Kleinunternehmern helfen, von den 6.000 Studenten in der Region zu profitieren.

Das Problem. Oberschöneweide ist ein Teil des Bezirks Treptow-Köpenick. Direkt an der Spree gelegen, galt es zu DDR-Zeiten als zentraler Industriestandort in Berlin. Das Kabelwerk Oberschöneweide, das Transformatoren- und Reglerwerk Oberschöneweide und das Werk für Fernsehelektronik sicherten Lohn und Brot für mehrere Tausend Menschen. Nach der Wende kam es zu Massenentlassungen, weil AEG und Samsung die Werke, die sie übernommen hatten, schlossen. Die Region erlebte daraufhin einen gesellschaftlichen Abstieg. Arbeitslosigkeit, ein starker Strukturwandel und das Abwandern der Bevölkerung waren Ende des letzten Jahrtausends die dominierenden Themen. Ein Neubeginn war nötig.

Der Anfang war gemacht, als die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin im Jahr 2006 mit den ersten Studenten in die alten Hallen der AEG zog. Seither besuchen über 6.000 Studenten aus vier Fachbereichen die Region fast täglich. Inzwischen siedeln sich kleine Unternehmen langsam wieder an. Und das Technologie- und Gründerzentrum Spreeknie bietet jungen Unternehmen beste Entwicklungschancen.

Was wir gemacht haben. Damit sich die Region Oberschöneweide zu einem attraktiven Wohn- und Arbeitsumfeld für Familien und Studenten entwickeln kann, sieht unser Konzept die gezielte Förderung von Unternehmertum vor. Außerdem möchten wir zugunsten der Studenten auf die Stadtentwicklung Einfluss nehmen.

Wir wollen gemeinsam mit den Unternehmern und Verantwortlichen der Region Konzepte entwickeln und umsetzen, die Studenten dazu bewegen, die Region als Wohnort oder Treffpunkt zu nutzen und mehr Geld in dieser Region auszugeben. Möglich wird dies nur, wenn die hiesigen Angebote einen deutlichen Schub erhalten, moderner, innovativer werden. Es gilt, gastronomische Einrichtungen zu etablieren oder zu modernisieren, Services wie Copy Stores, Kinos und Sporteinrichtungen zu fördern und die Wohnungsangebote studentengerecht zu gestalten.

Bisher haben wir die Region Oberschöneweide ausführlich analysiert, sind mit wichtigen Ansprechpartnern der Stadtentwicklung und der Regionalbüros zusammengetroffen und haben den Bedarf der Studenten an Einrichtungen festgestellt.

Und das wird draus. Im zweiten Jahr des Projektes geht es darum, die Grundlagenarbeit umzusetzen, mit den Unternehmern gemeinsam die ersten Konzepte für neue Angebote zu entwickeln, die Firmen zu coachen und zu motivieren und die ersten Erfolge unserer gemeinsamen Anstrengungen zu messen.

SIFE-Team des Monats