Die Biotech-Branche boomt – und sucht Personal

Die Biotechbranche wächst seit der Pandemie rasant – und sucht dringend Personal in allen Bereichen. Chancen hätten daher auch Nichtbiologen, schreibt das Handelsblatt.

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Seit der Pandemie steht eine kleine, aber feine Branche im Mittelpunkt: die Biotech-Branche mit ihren deutschlandweit rund 700 Firmen und etwa 34.000 Mitarbeitern. Die Suche nach einem Impfstoff gegen das Corona-Virus habe der Branche einen enormen Wachstumsschub beschert, schreibt das Handelsblatt. So suchen einige Biotech-Firmen dringend neue Leute – und zwar in allen Bereichen.

Stellen für  Naturwissenschaftler, Ingenieure und Wiwis

Damit haben auch Berufserfahrene, die kein abgeschlossenes Studium einer Naturwissenschaft vorweisen können, als Quereinsteiger eine Chance, bei einer Biotechfirma Karriere zu machen. Gefragt sind neben Biologen und Chemikern, für die sich die Stellenausschreibungen etwa verdoppelt haben, auch Controller, Personaler, Vertriebler, Marketing- und Kommunikationsexperten, aber auch Prozessingenieure, Produktionsplaner, Logistikleiter und Lieferkettenspezialisten.

Die Top-Namen können Rosinen picken

Die Konkurrenz um die neu entstandenen Stellen ist allerdings groß. Curevac etwa konnte sich die Kandidaten für seine 100 Neueinstellungen im Jahr 2020 aus rund 13.000 Initiativbewerbungen aussuchen, mehr als doppelt so viele wie sonst. 2021 will das 580 Mitarbeiter starke Unternehmen rund 300 Leute einstellen. Der Wettbewerber Biontech hat seinen Personalstamm bereits auf 2.100 Mitarbeiter fast verdoppelt – und stellt weiter ein. Der Mittelständler R-Biopharma, ein Spezialist für Testsysteme im Bereich Allergenanalytik, will rund 50 Mitarbeiter einstellen. Gute Jobchancen haben allenthalben Ingenieure. Biontech sucht zum Beispiel Prozessingenieure und Quiagen will sein Team um Betriebs-, Elektro- und Automatisierungsingenieure verstärken.

Über die Verdienstmöglichkeiten gibt es nur Schätzungen, weil die Branche keinen eigenen Tarifvertrag hat. Biologen dürften ab 50.000 Euro verdienen, Chemiker ab 62.000 Euro und Betriebsingenieure ab 80.000 Euro. Während in größeren Unternehmen tendenziell mehr bezahlt wird, können Einsteiger in kleineren oftmals schneller Verantwortung übernehmen und eine Menge mitgestalten.

 

Quelle: Handelsblatt, 5. Februar 2021, Printausgabe Seite 48