Der Jahresanfang und der Schweinehund

Weil sich die Menschen zu Jahresanfang immer alles Erdenkliche vornehmen, hat sich die Wirtschaftswoche ein paar polemische Gedanken über die guten Vorsätze und ihre Haltbarkeit gemacht. Wer sich 2013 wieder nicht mit der eigenen Mittelmäßigkeit arrangieren möchte, aber auch nicht der Typ für radikale Veränderungen ist, kann es mal mit einem ständigen kleinen Sich-Selbst-Anstubsen und -Überlisten probieren.

Das kann die stete Präsens von Obst und Gemüse auf dem Schreibtisch sein, die ein Verschmähen unmöglich machen oder das permanente Insistieren digitaler Helferlein. Apps regen gern ja mal den Spieltrieb an. Warum den also nicht nutzen, um sich per Handy an Alltagspflichten erinnern zu lassen oder via Social Media seine Trainingserfolge zu dokumentieren und sich dafür loben zu lassen. Unterm Strich kommt der Wiwo-Beitrag aber auch zu der Frage, wohin uns dieses digitale Über-Ich eigentlich führt und ob wir nicht alle guten Vorsätze lieber gleich zum Teufel schicken sollten. Dass Nichtstun aber auch nicht immer die beste Idee ist, zeigen die Ergebnisse des Kölner Galileo-Instituts, das jobunzufriedene Fach- und Führungskräfte zu ihren Strategien befragte: Bei 98 Prozent lag die erste Lösungsidee außerhalb des Unternehmens. Frei nach dem Motto: Bloß weg hier. Unterm Strich bleiben aber dann doch 89 Prozent im alten Laden. Ein Viertel hatte noch die gleiche Position inne, dafür aber aktiv an seiner Einstellung zum Job gearbeitet. Jeder Fünfte bemühte sich auf der Suche nach „Erleichterung“ erfolgreich um eine Beförderung. Fast schon tragisch sind aber die 38 Prozent – die große Mehrheit –, die gar nichts gegen den Jobfrust unternommen haben und immer noch in der gleichen Situation stecken.  

(01|2013) Quellen: Wirtschaftswoche, Galileo Institut

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