Deloitte: Geschäftsbereiche stärker verbinden

Die Pandemie verlangsamt Deloittes Wachstum. Trotz der sinkenden Dynamik bleibt die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft auf Kurs, schreibt das Handelsblatt.

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Im Prüfungs- und Beratungsgeschäft ist Deloitte weltweit die Nummer eins, in Deutschland der „kleinste“ Vertreter der Big Four, der allerdings in den vergangenen Jahren vor allem im Beratungsgeschäft mit überdurchschnittlich hohen Wachstumsraten auf sich aufmerksam machte. Doch wie vielen Unternehmen verhagelte die Corona-Pandemie auch Deloitte in diesem Jahr das Geschäft. Der Prüf- und Beratungsgigant musste jetzt einen Rückgang seiner Wachstumsdynamik hinnehmen, bleibt aber immer noch im Plus.

Engagement für Nachwuchs bleibt
Das gilt weltweit, aber auch für die deutsche Sektion. Hierzulande verlangsamte sich das Wachstum von zwölf auf drei Prozent im Geschäftsjahr 2019/2020 (31. Mai). 1,69 Milliarden Euro setzte Deloitte in Deutschland im vergangenen Geschäftsjahr um, stellte rund 200 Mitarbeiter neu ein und hielt an dem bisherigen Aus- und Weiterbildungsengagement für Nachwuchstalente im Master- oder dualen Studium fest.

Geschäftsbereiche werden enger verzahnt
Für das laufende Geschäftsjahr schließt das Unternehmen sogar einen Umsatzrückgang nicht aus, weil vor allem die Beratungssparte schwächelt. Doch Deloitte steuert mit einer Neujustierung gegen. Die einzelnen Geschäftsbereiche sollen sich noch enger miteinander verzahnen und mehr aus einzelnen Projekten herausholen. Cross-Functional-Services nennt sich die neue Struktur, bei der künftig zum Beispiel „bei internationalen Umbauprojekten von Kunden nicht nur Managementberater, sondern auch Steuer- und M&A-Experten stärker mitmischen sollen“, schreibt das Handelsblatt.

Kerngeschäft Prüfung setzt auf Big Data
Deloitte setzt zudem verstärkt auf das Kerngeschäft Prüfung und will versuchen, über das bisher einzige Prüfmandat im Dax 30 (Bayer) hinaus weitere zu ergattern. Dabei soll der Geschäftsbereich noch mehr auf Big Data und robotergestützte Analyse setzen, um die Prüfungsqualität zu verbessern und Skandale wie Wirecard besser aufdecken zu können.

Quellen: Handelsblatt, 29. Oktober 2020
FAZ, 29. Oktober 2020, Printausgabe Seite 24