Das "alte Eisen" wird bei Beratern sehr gebraucht

Von wegen reif für den Ruhestand mangels Arbeit und Aufträgen: Der Fachkräftemangel mache das alte Eisen jenseits der 50 zu begehrten Experten bei den Beratern, schreibt die Welt.

So schnell kann es gehen: Lag noch vor wenigen Jahren der Anteil der Hochschulabsolventen bei Neustellungen bei 80 Prozent, hat sich heute beim Beratungshaus Accenture das Verhältnis zwischen Absolventen und Mitarbeitern mit Berufserfahrung nahezu ausgeglichen. Ursache dafür ist der Fachkräftemangel vor allem auf dem IT-Sektor. Bedarf herrscht vor allem bei Fachleuten mit Know-how in Finanzprozessen. „Das Finanzwesen ist das Kernthema, das alle Bereiche eines Unternehmens umfasst“, zitiert die Welt den Accenture-Experten Stefan Ruppe, der selbst mit 55 Jahren nach jahrzehntelanger Selbstständigkeit bei der IT-Beratung eingestiegen ist. Dafür braucht es den Blick auf das große Ganze – und das bringen vor allem erfahrene Experten mit, sagt der Accenture-Mann.


Tatsächlich hat die ältere Generation mit ihrer Erfahrung einen neuen Stellenwert im Arbeitsmarkt erhalten. Das nutzen findige Unternehmen bereits als Geschäftsmodell. So ging vor vier Jahren das Online-Jobportal „Acumeo“ an den Start, das ausschließlich Best Ager mit mindestens 20 Jahren Berufserfahrung vermittelt. Heute nutzen Unternehmen aus allen Branchen das Portal, um Vakanzen projektweise oder auch per Festanstellung mit berufserfahrenen Mitarbeitern zu besetzen.


Quelle: Die Welt, 12. September 2014