Chinesen gefährden weltweit die Stahlpreise - und Jobs

8. Januar 2009 - Während Stahlproduzenten weltweit wegen sinkender Weltmarktnachfrage ihre Produktion senken, drosseln die chinesischen Stahlproduzenten ihren Output kaum. Das drückt die Preise - und gefährdet massiv Jobs.

Einen so heftigen Rückgang in so kurzer Zeit habe die Metall- und Elektroindustrie noch nie erlebt, sagte Peter Klotzki von Arbeitgeberverband Gesamtmetall dem Handelsblatt: Um 20,4 Prozent seien die Auftragseingänge im Oktober zurückgegangen, vor allem bei Unternehmen, die von der Autoindustrie leben. Als Reaktion darauf hätten die Stahlproduzenten Thyssen-Krupp und Salzgitter ihre Produktion um bis zu 30 Prozent gesenkt. Gleiches geschah bei Weltmarktführer Arcelor-Mittal sowie bei Nippon Steel und US Steel. Damit wollen diese Unternehmen einem Verfall der Preise vorbeugen, auf die derzeit großer Druck entsteht, weil die chinesischen Stahlproduzenten, die zusammen 40 Prozent des Weltmarkts bedienen, ihre Produktion nur unmaßgeblich gedrosselt haben. Bei Thyssen-Krupp ist der Stahlbereich der größte Ergebnisbringer. Das Unternehmen hat sich bereits von über 2.100 Leiharbeitern getrennt und bereitet sich für Februar/März auf Kurzarbeit vor. Die Kosten sollen um eine Milliarde Euro sinken. Bei Arcelor-Mittal werden in Deutschland – Standorte gibt es in Eisenhüttenstadt, Bremen, Hamburg und Duisburg – 800 von 8.000 Arbeitsplätzen entfallen und durch Arbeitszeitverkürzung das Äquivalent von weiteren 750 Vollzeitstellen. Im Gefolge der Stahlbranche leidet auch der Düsseldorfer Stahl- und Walzwerk-Bauer SMS, der ebenfalls Leiharbeiter verabschiedete und einen Einstellungsstopp verhängte. Quelle: Handelsblatt

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