Biotech-Jobs: "Rot" boomt - "grün" floppt

3. August 2009 - In der Biotechnologie sind die Berufsaussichten vor allem im roten, also im medizinisch-pharmazeutischen Bereich gut. Mau sieht es dagegen in der Pflanzen-Biotechnologie, dem grünen Sektor aus.

Carsten Roller vom Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO) sieht gute Jobchancen auf der roten Seite: "Etwa 80 Prozent der Biotech-Stellen liegen in diesem Bereich". Viele Krankheiten ließen sich mit klassischen Medikamenten noch nicht heilen, daher mangele es in der medizinisch-pharmazeutischen Biotechnologie nicht an Arbeit. Für die Produktion seien auch Absolventen ohne Doktorhut geeignet, in Forschung und Entwicklung werde aber eine Promotion vorausgesetzt, betont Roller. Gute Jobchancen bietet auch die industrielle, weiße Biotechnologie. Konzerne wie BASF und Evonik setzen auf biotechnologische Prozesse, aber auch kleinere Firmen bieten Jobs. So wächst der hessische Mittelständler Brain nach Angaben von Marketingmanager Martin Langer "auch in schlechten Zeiten". 2008 wurden 15 Mitarbeiter eingestellt.

Weniger gut sind die Aussichten dagegen für Pflanzen-Biotechnologen. "Die grüne Gentechnik ist in Deutschland und der EU politisch nicht gewollt", bedauert Roller. Jobs gebe es daher vor allem in den USA und in China. Auch die Akzeptanz von Umwelt-Biotechnologen gehe „hierzulande gegen Null“, kritisiert der VBIO-Karriere-Experte.

Quellen: Monster, Ernst & Young

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