Berater buhlen um MINT-Kräfte

Mathematiker, Informatiker, Naturwissenschaftler und Techniker, kurz MINTler, haben beste Chancen in der Beraterbranche, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Die Umworbenen gehen jedoch häufig lieber in die Industrie.

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Gleich mehrere Hundert Mitarbeiter planen die großen Beratungshäuser wie The Boston Consulting Group oder McKinsey in diesem Jahr einzustellen, allein Accenture rekrutiert 2015 rund 1.000 neue Mitarbeiter. Dabei setzen die Unternehmensberatungen im War for Talent auf Nachwuchskräfte aus verschiedenen Fachrichtungen. Vor allem aber wer ein Studium der Mathematik, Informatik, einer Naturwissenschaft oder einem technischen Fach vorzuweisen hat, ist willkommen. Der Grund: Die Consultinghäuser wollen ihren Klienten Berater zur Seite stellen, die deren Sprache sprechen, die „beispielsweise beim Wort Widerstand nicht an Mitarbeiterstreik, sondern an das technische Bauteil“ denken, schreibt die Süddeutsche Zeitung.

Das Problem mit den MINT-Absolventen: Sie gehen statt in die Beratung lieber direkt in die Industrie. Das belegt auch ein Ranking zur Arbeitgeberattraktivität deutscher Unternehmen des Beratungsunternehmens Universum Communication. Im Ranking der beliebtesten Arbeitgeber findet sich unter den Top Ten kein einziges Beratungshaus. Kein Wunder, bietet doch zum Beispiel die Autoindustrie eine 37,5-Stunden-Woche bei gutem Gehalt, in der Beratung fällt oft die doppelte Wochenarbeitszeit an.