Beim Gehalt stellen sich Frauen oft selbst ein Bein

Von wegen Girl-Power: Nach einer aktuellen Studie verlangen weibliche Top-Talente aus freien Stücken rund 11.500 Euro weniger Jahresgehalt als die männliche Konkurrenz.

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Das ermittelte die Strategieberatung McKinsey und das Karrierenetzwerk e-fellows.net in ihrer jährlichen Umfrage „Most wanted“. Während die männlichen Befragten im Schnitt auf ein Einstiegsgehalt von 61.800 Euro spekulierten, gingen die Frauen von nur 55.800 Euro aus. 11.500 Euro weniger – ein hausgemachter Gender Pay Gap.

2020 Gehaltserwartungen gesenkt
Im Vergleich zum Vorjahr haben indes beide Geschlechter die Erwartungen an ihre Start-Gehältern gesenkt: Statt durchschnittlich 62.000 Euro in 2019 nannten sie in diesem Jahr im Schnitt 55.800 Euro.

Weiteres Ergebnis der Umfrage: Für mehr Gehalt waren die Männer bereit, bis zu 46,5 Stunden zu arbeiten, die Frauen 43 Stunden. Das ist bei beiden Geschlechtern weniger als im Vorjahr, bei den Herren anderthalb Stunden und den Damen eine Stunde.

Gehalt ist nur mittel-wichtig
Gefragt nach den Auswahlkriterien für ihren (künftigen) Arbeitgeber, landete das Gehalt nur auf Platz 8. Am wichtigsten waren den Bewerbern „herausfordernde Aufgaben“, der „gute Ruf des Unternehmens“ und „gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Mitarbeiter der Firma“. Auch wenn die aktuelle Berufseinsteiger-Generation oft als die Könige der Work-Life-Balance gehandelt werden, war den Befragten besagte Work-Life-Balance bei der Jobentscheidung nur mäßig wichtig und landete erst auf Platz 13.
Top-Kriterium: Gesellschaftliche Verantwortung
Drei von vier Kandidaten beziehen dagegen die CSR-Aktivitäten (Corporate Social Responsibility, die unternehmerische gesellschaftliche Verantwortung) der Unternehmen in ihre Entscheidung mit ein.

Für die repräsentative Studie wurden etwa 6.500 Studierende, Absolventen und Berufseinsteiger quer durch die Fachgebiete befragt.

Jobguide-Meinung: Zur Hölle mit Realismus, Mädels, traut euch! Zu einer guten Gehaltsverhandlung gehört auch ein gutes Stück Hochstapeln. Runterhandeln lassen kann man sich zur Not immer noch…

Quelle: McKinsey