Das ist dem Normenkontrollrat - eine Bürokratie-Bekämpfungseinheit aus dem Bundeskanzleramt - in einer aktuellen Untersuchung aufgefallen. Seine zwei Jahre alte Kritik am Antragsunwesen beim Bafög ist danach wohl ungehört verpufft. Nach wie vor benötigen die Bafög-Ämter bis zu einem halben Jahr, um einen Fall zu bearbeiten. Nur jeder 50. Antrag ist wohl gleich beim ersten Anlauf vollständig. Das liegt allerdings weniger an dusseligen Studenten, sondern am Vergabewesen. Weil rückwirkend ab Antragseingang gezahlt wird, geben viele Studierende lieber erstmal unvollständige Unterlagen ab. Eine simple Regeländerung würde da Abhilfe schaffen. Selbst der fortschrittliche Online-Weg - gibt's zurzeit ohnehin nur in Bayern und Hessen - zieht einen Wust an Belegen nach sich. Besserung ist nicht in Sicht.

(Juli 2012) Quelle: Handelsblatt