Amazon bezieht Prügel

Der Online-Händler Amazon hat im vergangenen Monat ganz schön Schelte einstecken müssen. Die ARD hatte dem US-Unternehmen in einer Dokumentation menschenunwürdige Arbeitsbedingungen von Leiharbeiten aus Spanien und Polen in seinem Versandlager im hessischen Bad Hersfeld vorgeworfen.

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Auch seien die Sozialbeiträge für die Beschäftigten nicht korrekt abgeführt worden. In der Folge schaltete sich sogar Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen ein, forderte Aufklärung und drohte der Leiharbeitsfirma, die mit Amazon zusammenarbeit, mit Lizenzentzug.
Die ARD-Reporter hatten zudem berichtet, ausländische Mitarbeiter des Versandhändlers seien von dem Sicherheitsdienst H.E.S.S. auf Schritt und Tritt kontrolliert worden. Die Firma soll Kontakt in die Neonazi-Szene haben, was diese indes zurückwies. Zwischenzeitlich hat Amazon den Vertrag mit H.E.S.S. und mit dem Dienstleister, der für Unterbringung, Transport und Einsatz der Sicherheitskräfte zuständig war, gekündigt.

Dass die gesamte Logistikbranche unter einem brutalen Preiskampf leidet, sagte Dieter Urbanke, Logistikchef von Hermes, in dem Zusammenhang in einem Interview mit Zeit Online. Es würden immer mehr Wettbewerber auf den Markt drängen. Wenn jemand seine Kosten niedrig halte, indem er nur auf Leiharbeit setzt und niedrige Löhne zahlt, sei er  einfach billiger.
Das Beispiel Amazon zeigt Absolventen aber auch: Die strahlenden Vorzeige-Start-Ups der New Economy haben auch nicht immer die ersehnte blütenweiße Weste.

(03|2013)Quellen:ARD, Manager-Magazin, Zeit-Online, Rheinische Post

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