Unbefriedigende Lage für Anwälte in Warteschleife

Großkanzleien gehen, so ein Kommentar im Handelsblatt, nach wie vor fahrlässig mit ihren Counsels um. Counsel sind erfahrene Anwälte, die (noch) nicht in den Partnerstatus aufgestiegen sind und deshalb als angestellte Anwälte in den Kanzleien arbeiten.

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Die Crux: Freie Partnerplätze sind nicht mehr sehr üppig gesäht, die Warteschleifen können also recht lang ausfallen. Gleichzeitig blicken viele Partneranwälte etwas abschätzig auf die angestellten Anwälte herab. Motto: Nur wer auch das unternehmerische Risiko trägt, hängt sich wirklich engagiert in den Job. Und wer lange auf seinen Partnerplatz warten muss, arbeitet bestimmt nur noch halb so motiviert. Der Handelsblatt-Kommentator stellt zwar fest, dass diese Annahme ziemlicher Unfug ist – in den Rechtsabteilungen von Unternehmen arbeiteten Heerscharen fähiger angestellter Anwälte, die sich engagierten ohne auf einen Vorstandsposten zu schielen –, doch sei das bei den Sozietäten noch nicht angekommen. So hätten die meisten für ihre Counsel nach wie vor keine brauchbaren Karriereperspektiven außer dem Partnerstatus entwickelt.

Quelle: Handelsblatt