Trotz Quote weiter weniger Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten

Seit gut vier Jahren müssen Unternehmen ab 2.000 Mitarbeiter per Gesetz einen festen Anteil Frauen in ihren Aufsichtsräten vorsehen. Passiert ist seitdem noch nicht sehr viel.

Pixabay

Das ergab jetzt eine Studie der Organisation „Frauen in die Aufsichtsräte“. Zum 1.1.2020 zählte sie 22 Prozent Frauen in den obersten Führungsetagen bei großen öffentlichen Unternehmen. In den Aufsichtsräten lag der Anteil bei 32,2 Prozent. Das waren nur vier beziehungsweise 1,4 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

In Vorständen sind Männer fast unter sich
Auch in der Privatwirtschaft fand die Organisation keine besseren Quoten. Im Gegenteil: Während man immerhin auch 22 Prozent Aufsichträtinnen in großen privaten Unternehmen zählte, sieht es in den Vorständen weiterhin ziemlich finster aus: Gerade mal jeder zehnte Vorstandsposten wird von einer Frau bekleidet (11 Prozent).

Keine Frauen – und kein Plan
Die Organisation „Frauen in Aufsichtsräte“ stellt im Rahmen der Untersuchung fest, dass das Bemühen öffentlicher Unternehmen um eine höhere Frauenquote in der Managementebene deutlich an Schwung verloren hat – auch wenn man unterstellen könnte, dass öffentliche Arbeitgeber eine gewisse Vorbildfunktion haben sollten. 14 der untersuchten 262 Unternehmen hätten eine komplett frauenfreie Führungsriege und von den 123 Firmen, die sich eigentlich Zielgrößen vornehmen müssten, hätten 49 keine Pläne vorlegen können, wie sie den Frauenanteil anzuheben gedenken.

Unterschieden nach Bundesländern, konnten die öffentlichen Unternehmen in Berlin, Brandenburg und Hamburg die höchsten Frauenanteile melden. Bayern, das Saarland und Sachsen lagen in Sachen Gleichberechtigung auf Führungsebene nach wie vor ganz hinten im Ranking.

 

Quelle: She-works.de