Sieben Tipps, die aus einer Führungskraft eine gute Führungskraft machen

Die meisten Chefs haben schon den Anspruch an sich, gute Chefs zu sein. Die wenigsten demotivieren ihre Mitarbeiter absichtlich. Und trotzdem tun sie es allzu oft mit der einen oder anderen schlechten Angewohnheit, wie ein Handelsblatt-Beitrag feststellt. Tipps, wie man das abstellt.

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Der Management-Beitrag im Handelsblatt identifiziert sieben „Macken“, die Führungskräfte gerne mal an den Tag legen und mit denen sie Gefahr laufen, ihr Team dauerhaft zu demotivieren:

> Chef-Manko „Immer der Beste sein wollen“: Chefs gewinnen gerne. Bloß nicht der Zweite im Wettstreit werden. Deshalb legen sie sich für jedes interne und externe Projekt enorm ins Zeug – und erwarten das von ihrem Team ebenfalls. Dabei verkennen sie aber, dass längst nicht jedes Projekt gleich wichtig ist und dass sie die Energie der Mitarbeiter auf Dauer – teils für Nichtigkeiten – verpulvern. Die Karriereberaterinnen raten im Handelsblatt-Beitrag deshalb zum inneren Korrektiv: Was ist wirklich so wichtig, dass der volle Einsatz lohnt? Und wann kann man auch mal die anderen aufs Siegertreppchen lassen?

> Chef-Manko „Viel versprechen, wenig auf den Weg bringen“: Führungskräfte, die vollmundig große Taten ankündigen, sich aber dann nur höchstens für Kleinigkeiten zuständig fühlen, frustrieren die Mitarbeiter. Besser wäre es, so der Beitrag, nur das anzukündigen, was man „selbst bereit ist mitzutragen“. Lieber kleine Veränderungsschritte erfolgreich gehen, als bei großen zu straucheln.

> Chef-Manko „Falsch loben“: Mitarbeiter möchten für Anstrengungen und Erfolge anerkannt werden – ernsthaft und ehrlich. Ein wiederholtes pauschales Schulterklopfen vom Chef á la „Gut gemacht“ kann da nach hinten losgehen. Denn es wirkt schnell gönnerhaft und von oben herab. Besser ist es, so konkret wie möglich Leistung anzuerkennen. Und positives Feedback von außen – von Kunden, Vorständen etc. – bestärkt einen Mitarbeiter noch mehr als die simple Einschätzung vom Chef.

> Chef-Manko „Der Chef gibt die Lösung vor“: Wer von den Mitarbeitern Mitdenken erwartet, dann aber doch bei jedem Problem die Lösung gleich mitliefert, gewöhnt seinen Beschäftigten sukzessive das Denken ab. Warum sollten sie sich eigene Gedanken machen, wenn die Führungskraft doch die Richtung vorbringt. Der Tipp der Karriere-Beraterinnen: Es hilft nichts, der Chef muss sich darin zurückhalten, Ideen aktiv einzufordern – und auch mal eine zweitbeste Lösung aushalten.

> Chef-Manko „Sich gehen lassen“: Chefs, die ihren Gefühlen freien Lauf lassen, impulsiv (über)reagieren und sich lautstark ärgern, mögen als authentisch durchgehen, eine gute Führungskraft sind sie trotzdem nicht. Denn Mitarbeiter haben es nicht verdient, ungefiltert schlechte Stimmung abzubekommen. Das macht sie unsicher. Emotionalität und Empathie im Job sind gut – besser als Gefühlskälte allemal – aber Chefs müssen auch lernen, ihre Gefühle ein Stück weit zu kontrollieren und zurückzuhalten.

> Chef-Manko „Hallo, da bin ich“: Dass Führungskräfte vor lauter guten Ideen übersprudeln, ist so schlecht ja nicht. Besser, als wenn sie gar nichts beizusteuern haben. Wenn sie ihre Einfälle aber für so brillant und beachtenswert halten, dass immer gleich die ganze Mannschaft den Griffel fallen lassen muss, um neu instruiert zu werden, nagt das an der Produktivität des Teams. Auch Chefs müssen lernen, dass sie nicht ständig den Arbeitsfluss der anderen stören sollten. Tipp: Regelmäßige Besprechungstermine, bei denen Ideen zur Sprache kommen.

> Chef-Manko „Sonderbehandlungen“: Natürlich stehen Führungskräfte manchen Mitarbeitern näher als anderen. Vielleicht liegt es daran, dass man ähnlich tickt oder daran, dass der Themenbereich gerade wichtiger ist als die anderen. Trotzdem sollten Chefs ein feines Gespür dafür entwickeln, wie sie wen führen, ob sie Mitarbeiter unbewusst bevorzugen und wann sich Teammitglieder zurückgesetzt fühlen. Dann heißt es, die Ausgestiegenen aktiv wieder ins Boot zurückzuholen.

 

Quelle: Handelsblatt