Nestlé will gesünder und ökologischer produzieren

Nur noch recyclingfähige oder biologisch abbaubare Verpackungen bis 2025, gesündere Ernährungsprodukte, ein schnelleres Innovationsmodell, für diese Projekte braucht der Konzern Nestlé Spezialisten.

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Nestlé hat unter seinem Dach viele Marken gebündelt und ist der größte Nahrungsmittelhersteller der Welt. Mit seinem Sortiment von After Eight über Pizza bis Smarties muss der Konzern mit dem Vorwurf leben, einer der weltweit größten Plastikmüllverursacher zu sein, mit energieaufwendigen Transporten die Umwelt zu schädigen und überzuckerten, fettreichen Lebensmitteln die Gesundheit der Verbraucher zu beeinträchtigen.

Ulf Mark Schneider, seit zwei Jahren Vorstandsvorsitzender der Nestlé S. A., zeigt im FAZ-Interview auf, wie sein Konzern darauf reagiert – und zwar mit selbstgesteckten Zielvorgaben, für die er Spezialisten braucht. Etwa bei der Verpackung und dem Thema Plastik: Bis 2025 soll der gesamte Konzern nur noch recyclingfähige oder biologisch abbaubare Materialien für die Verpackung einsetzen und Lieferwege optimieren, eine Aufgabe für Logistiker, Ingenieure und Verpackungsspezialisten, die sich auf Nachhaltigkeit verstehen. 

Groß ist auch der Bedarf an Lebensmittelchemikern und -technikern. Schneider investiert in ein milliardenschweres Forschungsprogramm und ändert die Systematik der Innovationsarbeit, sodass neue oder verbesserte Produkte in kürzerer Zeit entstehen. Etwa beim Zucker: Nestlé hat eine technologische Entwicklung zum Patent angemeldet, die das Zuckermolekül aushöhlt. Der Grund: Die Geschmacksknospen nehmen nur die äußere Hülle des Zuckers wahr, das Innere wird nur verschluckt. So plant Nestlé laut Schneider, den Zuckeranteil in Produkten um bis zu 30 Prozent zu reduzieren. Eine andere Idee: Beim Pizzateig konzentriert die Produktion das Salz an der Stelle, wo es geschmeckt wird, am Unterboden. So soll sich auch der Salzanteil reduzieren lassen. 

Quellen: FAZ, 22. Dezember 2018, Printausgabe Seite 24