Maschinenbau: Von wegen Krise

Dem Maschinenbau geht es besser als gedacht. 2019 schrumpfte die Branche zwar – aber nur um zwei Prozent. 2020 wird es nicht viel schlechter werden. Die Jobchancen sind weiterhin gut – vor allem für Ingenieure mit Digital-Know-how, schreibt die FAZ.

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Schlechter wird es auf keinen Fall mehr werden – das ist die Prognose des deutschen Maschinenbaus für das Jahr 2020. Entgegen aller Unkenrufe sieht sich die Branche selbst nicht in der Krise. 2019 schrumpfte der Branchenumsatz gerade einmal um zwei Prozent. Ähnlich könnte das Ergebnis 2020 ausfallen, was dann immer noch einen Umsatz von rund 219 Milliarden Euro bedeutet.

Jeder dritte Betrieb klagt laut Branchenverband VDMA zwar über Auftragsmangel, aber mit einer durchschnittlichen Auslastung von 83,9 Prozent liegen die Betriebe nur „unterhalb der Wohlfühlzone“. Einzelne Sparten und Märkte wie die Batteriefertigung liegen schon jetzt besser als der Durchschnitt, auch die Exporte etwa in die USA oder nach Frankreich legten deutlich zu. Das heißt auch: Es gibt reichlich Jobs für die rund 200.000 im Maschinenbau beschäftigten Ingenieure, weil das Ende des Abwärtstrends spätestens im zweiten Halbjahr 2020 erreicht sei.

Jeder zweite Ingenieur ist in der Forschung, Entwicklung und Konstruktion tätig, beste Chancen gibt es derzeit in der Baubranche und der Digitalisierung. Mehr als jeder zweite VDMA-Mitgliedsbetrieb, genau 54 Prozent, rechnen damit, dass in ihrem Unternehmen die Zahl der Ingenieure bis 2024 steigen wird. Beste Chancen also auch für Einsteiger, die mit einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt von 52.100 Euro pro Jahr rechnen können. Wer seine Chancen in Sachen Jobauswahl und Gehalt steigern möchte, sollte sich mit Informatik gut ausgehen. Konzerne wie Siemens haben ohnehin schon für Ingenieure die Losung ausgegeben, dass sie Kenntnisse in Programmiersprachen und der Kommunikation von Maschine zu Maschine haben sollten und mit der Cloud umgehen können.

 

Quellen: FAZ, 11. Dezember 2019, Printausgabe Seite 19, FAZ, 3. Dezember 2019, Printausgabe Seite 22, Handelsblatt