Gehalt: Wann ist das Maximum erreicht?

Mit zunehmender Berufserfahrung steigt in der Regel das Gehalt. Aber wie weit? Und wie lange? Dieses Online-Tool zeigt, womit du bis wann rechnen kannst.

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Relevante Berufserfahrung, Fachwissen, Personal- oder Budgetverantwortung – je mehr man davon vorweisen kann, desto besser in der Regel die Chancen auf ein höheres Gehalt. Doch wie weit die eigene Reise geht und wann der Höhepunkt erreicht ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Neben der Ausbildung beeinflussen beispielsweise auch die Branche, die Unternehmensgröße und nicht zuletzt die persönliche Lebensplanung die eigene Gehaltsentwicklung.

Womit kann ich bis wann rechnen?

Um diese spannende Frage zu beantworten, hat die Online-Jobplattform StepStone mehr als 250.000 Gehaltsdaten analysiert und die Ergebnisse in einem Online-Vergleich zusammengefasst. Der kostenlose Gehaltspotenzial-Rechner liefert Dir Richtwerte für das potenzielle persönliche Spitzengehalt sowie das Alter, in dem Du es erreichen kannst. Das Handelsblatt hat sich näher mit dem Tool befasst und wichtige Erkenntnisse für die Gehaltsentwicklung daraus abgeleitet.

Einstiegsgehalt beeinflusst die Gehaltsentwicklung

Je höher das Einstiegsgehalt, desto höher steigt der Verdienst im Laufe der Karriere. Klingt banal, ist aber wichtig. Denn am Einstiegsgehalt orientiert sich automatisch die weitere Gehaltsentwicklung. Sprich: Wer tief startet, hinkt oft sein Leben lang hinterher. Berufseinsteiger sollten sich vor ihrem Jobeinstieg deshalb sehr genau informieren, welches Gehalt realistisch ist, empfiehlt André Schaefer von Stepstone.

In Top-Branchen geht es schneller aufwärts

Jeder weiß, dass Banker im Schnitt mehr verdienen als beispielsweise Personaler oder Gastronomen. Der Effekt auf das Lebenseinkommen wird aber oft unterschätzt: „In Branchen, in denen überdurchschnittlich hohe Einstiegsgehälter gezahlt werden, erreichen Menschen ihr Gehaltsmaximum in der Regel schneller,“ sagt Stepstone-Sprecher Schaefer. Wer in einer Branche mit niedrigerem Durchschnittsgehalt arbeitet, muss demnach deutlich länger auf sein Gehaltsmaximum warten – und verdient so im Laufe des Lebens deutlich weniger.

Teilzeit zwischen 30 und 40 bremst die Gehaltsentwicklung aus

Die Teilzeitfalle trifft überwiegend Frauen. Auch diese Erkenntnis ist nicht unbedingt neu, doch der Stepstone-Rechner untermauert den negativen Effekt mit deutlichen Zahlen. Während es beim Einstiegsgehalt heute kaum noch geschlechtsspezifische Unterschiede gibt, weichen die späteren Maximalgehälter erheblich voneinander ab. Männer erreichen laut Stepstone ihr Maximalgehalt mit 52 Jahren, Frauen hingegen schon mit 41. Mit durchschnittlich 50.533 Euro ist das weibliche Gehaltsmaximum zudem 13 Prozent geringer, Männern kommen im Schnitt auf 62.543 Euro. Das liege unter anderem daran, dass mehr Frauen in Teilzeit arbeiten als Männer, erklärt Christine Seibel, Gehaltsexpertin bei der Managementberatung Korn Ferry im Handelsblatt. Viele reduzierten ihre Arbeitszeit zwischen 30 und 40 – also ausgerechnet dann, wenn die Gehaltskurve in der Regel den steilsten Anstieg nehme.

Doktortitel zahlt sich aus

Früh Eltern zu werden und mit Anfang 30 beruflich wieder voll durchzustarten, statt zuhause kleine Kinder zu betreuen, ist also gut für die Gehaltskurve. Doch zur Familienplanung gehört bekanntlich der passende Partner. Selbst in der Hand hat man dagegen seine Ausbildung. Laut Stepstone zahlt sich ein Doktortitel im Laufe des Lebens oft aus. Promovierte erreichen danach ihr Maximalgehalt mit 54 Jahren bei einer durchschnittlichen Vergütung von 85.530 Euro. Zum Vergleich: Bachelor verdienen maximal 66.527 Euro, also rund 19.000 Euro weniger – und das auch erst drei Jahre später. Wer statt Studium mit einer abgeschlossenen Ausbildung ins Berufsleben startet, braucht Durchhaltevermögen. Das Maximalgehalt von rund 48.000 Euro ist laut Stepstone in diesem Fall erst mit 64 Jahren erreicht.

Fazit: Um in puncto Gehalt das Optimum herauszuholen, solltest Du Dich gut informieren und Dein Gehalt regelmäßig verhandeln. Passende Weiterbildungen können den nächsten Karriere- und damit auch Gehaltssprung erleichtern. Auch ein Jobwechsel in eine besser zahlende Branche bringt oft ein kräftiges Plus – Networking und Weiterbildungen verbessern auch dabei Deine Chancen.

 

Quelle: Stepstone.de; Handelsblatt.com (paywall)