Fresenius wächst und stellt ein

Der Gesundheitskonzern Fresenius hat die Pandemie bisher gut verkraftet und wächst, schreibt die FAZ. Das Unternehmen aus Bad Homburg stellt nach wie vor MINT-Fachkräfte, Mediziner, Pharmazeuten und Wirtschaftswissenschaftler ein.  

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Europas größte private Krankenhauskette, Produkte und Dienstleistungen für Menschen mit Nierenversagen, Infusionen, Transfusionen und Produkte zur klinischen Ernährung sowie Technik, Instandhaltungs- und Managementdienstleistungen für Gesundheitseinrichtungen – das Angebotsspektrum der Fresenius SE & Co. KG aus Bad Homburg ist breit und das Unternehmen im Pharma-, Medizintechnik- und Gesundheitssektor ein wahrhaft internationaler Player.

Stabile Geschäftsentwicklung trotz Corona
Auch in der Pandemie beweist sich der Gesundheitskonzern durch seine breite Aufstellung bislang als krisenfest. Im Auftaktquartal 2020 setzte Fresenius mit seinen weltweit 290.000 Mitarbeitern mehr als neun Milliarden Euro um und damit acht Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2019, als es Corona noch nicht gab.

Wie sich das Virus langfristig auf das Geschäft von Fresenius auswirkt, können selbst Experten noch nicht abschätzen. Fest steht:

Alle Sparten des Konzerns sind von der Pandemie betroffen, jedoch mit höchst unterschiedlichen Effekten.

FMC ist die größte Tochter
Die mit Abstand größte Fresenius-Tochter Fresenius Medical Care, die ganz auf die Versorgung von Dialyse-Patienten spezialisiert ist, legte im ersten Quartal 2020 knapp ein Zehntel an Umsatz zu. Weil für den Infektionsschutz der Dialyse-Patienten wegen Corona jedoch mehr Personal und Schutzkleidung gebraucht wurde, stiegen bei FMC zugleich die Kosten. Unterm Strich blieb der FMC-Gewinn deshalb im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in 2019 gleich.

Kabi mit ausgeglichenem Ergebnis
Anders dagegen in der Sparte Fresenius Kabi: Die Produktion von Flüssigmedikamenten und klinischer Ernährung knickte durch einen Nachfragerückgang in China ein. Allerdings profitierte Fresenius von einem Nachfrageschub für Medikamente und medizintechnische Geräte zur Behandlung von Corona-Patienten in Europa und Amerika und konnte durch die zusätzlichen Lieferungen das rückläufige Geschäft in China kompensieren.

Selbst die Klinik-Sparte Helios konnte noch ein Plus aufweisen. Dabei verlor die private Klinikkette in Deutschland wegen coronabedingter Verschiebung nicht notwendiger Operationen viel Umsatz, der jedoch durch das Rettungspaket der Bundesregierung zur Entlastung der Krankenhäuser aufgefangen wurde.

Recruiting ist weiter ein Thema
Fresenius hält weiter an seiner Wachstumsprognose für das Jahr 2020 fest und glaubt im Moment noch, im Corona-Jahr 2020 zwischen vier und sieben Prozent mehr Umsatz einfahren zu können. Die Fresenius-Personalabteilung beschäftigt sich jedenfalls mehr mit Einstellungen als mit Kündigungen.

 

Quelle: FAZ