Dresdens Chip-Produktion soll wachsen

Der Halbleiterstandort Dresden könnte von geplanten Erweiterungen der Chipproduktion profitieren. Globalfoundries, aber auch ein europäisches Konsortium will in Sachsen investieren, schreibt die FAZ.

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Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte: Weltweit sind China und die USA führend in der Chipherstellung, doch der Wirtschaftskrieg der beiden Mächte könnte sich positiv auf den Standort Dresden auswirken. Schon heute ist die sächsische Landeshauptstadt Europas größter Halbleiterstandort. Vor Ort produzieren Chiphersteller wie Globalfundries (GF), NXP, Infineon und Renesas.

Halbleiter sind Schlüsseltechnologie
GF will 2021 rund 1,4 Milliarden Euro investieren – und deren größtes Werk steht in Dresden. Dort produzieren sie die sogenannten FDX-Chips. Sie sind leistungsfähig sowie sparsam im Energieverbrauch und finden reißenden Absatz bei Produzenten von mobilen digitalen Geräten wie Smartphones. GF will seine Fertigungskapazitäten daher hochfahren. Ob der Standort Dresden profitiert, hängt davon ab, ob die Öffentliche Hand erlaubt, das Werk in einer Art Private-Public-Partnership weiter auszubauen. Die Chancen dafür stehen gut. Schon 2015 erklärte Deutschland die Halbleiterproduktion zur Schlüsseltechnologie.

Europäische Chiphersteller gründeten gemeinsame Initiative
Auch die EU hat die restriktive Haltung geändert und 2019 die Hürden für staatliche Hilfen entfernt. Denn China wie auch die USA hatten die Weltmarktführerschaft durch eine milliardenschwere Industriepolitik erringen können. Jetzt hat die EU Beihilfen in Höhe von 1,75 Milliarden Euro freigegeben. Daraufhin gründete sich die Europäische-Prozessoren-Initiative (EPI), die europäische Chiphersteller vereint – und die gemeinsam bis 2023 einen Supercomputer-Chip entwickeln und bauen wollen. Setzen sowohl GF als auch EPI ihre Vorhaben um, brauchen sie vor allem Spezialisten. IT-Spezialisten sollten daher beide Unternehmen, aber auch ihre Wettbewerber im Auge behalten.

Quelle: FAZ