Der Gedanke an den Tod hilft bei der Karriereplanung

Das US-Magazin Fast Company stellt eine wohl wirkungsvolle, aber zunächst etwas makaber anmutende Visualisierungsübung vor, die einem die nächsten beruflichen oder privaten Entwicklungsschritte aufzeigen soll. 

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In den USA und China, so schreibt Fast Company, werde die Methode unter Fach- und Führungskräften wie auch bei Startups immer beliebter. Sie geht von der Idee aus, dass man im Angesicht des Todes – wenn man nichts mehr zu verlieren hat und es niemandem mehr Recht machen muss – zum Kern dessen vordringt, was einem wirklich wichtig ist und was man wirklich erreichen will. Diese neu gewonnene Klarheit soll einem in der Folge den nötigen Kick und den Mut für die nächsten Karriereentscheidungen geben.

Natürlich muss für diese Visualisierungstechnik niemand sterben. Vielmehr geht es darum, seinen eigenen Nachruf zu verfassen. Das Magazin empfiehlt dazu ein Vorgehen in vier Schritten:
> Eine festes Zeitfenster für die Übung einplanen. Eine terminierte Auszeit, in der einen niemand stört und in der man sich aus allem rauszieht. Und: einen Ort aufsuchen, an dem die Gedanken fließen können. Also besser das eigene Büro gleich hinter sich lassen und vielleicht in ein Café, einen Park oder auf einen Berg fahren.

> Den eigenen Nachruf schreiben, als würde das Leben heute enden. Dazu bildlich vorstellen: Wer würde zur Beerdigung kommen? Wer würde in den ersten Reihen vor dem Sarg sitzen? Wer in den Reihen zehn bis 20? Was hat man den Menschen, denen man nahesteht, gegeben? Wer war man für sie? Was würden sie über einen sagen und warum? – Tipp: Unbedingt ehrlich zu sich selbst sein.

Zweck der Übung: Sie zeigt einem zum Beispiel, wo man heute steht und wo das Leben heute vielleicht in Schieflage ist. Wie steht es etwa um die Work-Life-Balance? Wer kommt zu kurz?

> Danach den Nachruf schreiben, den man sich für die Zukunft wünschen würde. Wie sollen sich die Leute an einen erinnern? Was sollen die Qualitäten und Errungenschaften sein, die sie mit einem verbinden?
Die Lücke, die sich zwischen dem heutigen und dem künftigen Nachruf abzeichnet, soll einen motivieren, einen Plan zu schmieden, um sich entsprechend in Richtung Lieblingszukunft zu entwickeln.

> Beide Nachrufe laut vorlesen. Erst, wenn sie Hirn und Herz bewegen, wird man bereit sein, die nötigen Veränderungen anzustoßen und Entscheidungen zu treffen. Reißt einen das ganze nicht so recht mit, macht das gar nichts. Dann einfach eine Pause einlegen, und das Thema einige Zeit später nochmal angehen.

Quelle: Fast Company