Bosch klettert die Halbleiter weiter hoch

Vier Monate nach Eröffnung seiner eine Milliarde Euro teuren Chipfabrik kündigt Bosch weitere Investitionen von 400 Millionen Euro in Halbleitertechnologie an, meldet das Handelsblatt. Das schafft zusätzliche Stellen für IT-Experten und Ingenieure vor allem rund um die Elektromobilität.

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Für Bosch war es die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte: Eine Milliarde Euro investierten die Stuttgarter in eine neue Chipfabrik, die der Konzern zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel im Juni 2021 in Dresden eröffnete. Weil die Halbleitertechnik ein breites Einsatzfeld mit großen Wachstumschancen ist, kündigte der Konzern jetzt eine Investition von weiteren 400 Millionen Euro in diese Technologie an.

Beinahe 2.800 offene Stellen
Durch die geplante Erweiterung des Werkes in Dresden, aber auch im Chip-Stammwerk in Reutlingen, schafft das neue Arbeitsplätze und damit Jobchancen für IT-Experten und Ingenieure. Allein in Reutlingen sollen 150 zusätzliche Jobs entstehen. Auch für die Chipfabrik in Dresden und andere Standorte sucht der Konzern derzeit neue Mitarbeiter und hat fast 2.800 Stellen ausgeschrieben.

Testzentrum in Asien
Ein Teil der Investitionen will Bosch auch im Ausland vornehmen. Geplant ist ein neues Testzentrum für Halbleiter im malayischen Penang. Ab 2023 möchte der Konzern dort fertige Halbleiter und Sensoren testen. Von diesem Standort verspricht sich Bosch, von dort den asiatischen Markt besser bedienen zu können.
Positionierung in der Elektromobilität
Mit seinen Investitionen will sich Bosch noch besser in der Elektromobilität aufstellen. Die ist zum Beispiel auf Leistungshalbleiter aus Siliziumcarbid angewiesen: Sie müssen nicht gekühlt werden, verbrauchen weniger Energie und machen schnelles Laden überhaupt erst möglich – ein entscheidender Wettbewerbsfaktor in der E-Mobilität.

Versorgungssicherheit und Schutz des Wissens
Bosch setzt aus strategischen Gründen auf die eigene Halbleiter-Fertigung, übrigens als einziger großer Zulieferer, wie das Handelsblatt schreibt. Der Konzern verspricht sich mehr Sicherheit beim Schutz des eigenen Know-hows und eine gewisse Unabhängigkeit.

 

Quelle: Handelsblatt, 28. Oktober 2021 (Bezahlschranke)