Bewerbungsgespräch: So bitte nicht!

SMS schreiben, Anruf annehmen, Kaugummi kauen – kaum zu glauben, was Personaler in Vorstellungsgesprächen so alles erleben. Mit diesen peinlichen Patzern hinterlassen Kandidaten garantiert „bleibenden Eindruck“.

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Wie schießt man sich im Job-Interview garantiert ins Abseits? Das Online-Karriereportal Careerbuilder hat bei mehr als 3.000 Arbeitgebern und Personal-Experten nachgefragt. Die Personal-Profis sollten sechs häufige Fehler im Bewerbungsgespräch benennen und nach Schwere gewichten. Mit 77 Prozent aller Nennungen auf Platz 1 der Negativ-Hitliste: Mitten im Gespräch einen Anruf annehmen gehen oder eine Nachricht schreiben. Nur knapp dahinter liegen: mangelndes Interesse an der ausgeschriebenen Stelle (75 Prozent) sowie ein unangemessenes Outfit (72 Prozent). Die Ergebnisse sind nachzulesen im Online-Magazin CIO.de.

Kaugummi kauen ist nicht cool

Weitere No-Gos: Einen Wiederkäuer vor sich sitzen zu haben, finden Personaler ähnlich uncool, wie arrogantes Auftreten oder Lästern über den aktuellen oder früheren Arbeitgeber. Wer nochmal schnell seinen Atem erfrischen möchte, sollte das Kaugummi also unbedingt vor dem Gespräch wieder rausnehmen!

Auffallen, aber bitte nicht so!

Neben den häufigsten Patzern befragte Careerbuilder die Personal-Experten auch zu besonders ungewöhnlichen Erlebnissen bei Bewerbungsgesprächen. Einige Umfrageteilnehmer berichteten von erstaunlichen Situationen. Ein Kandidat brachte beispielsweise zum Interview einen Bewerbungsratgeber mit. Ein anderer Bewerber fragte dagegen arglos: "Wie heißt ihr Unternehmen noch mal?" Eine Kandidatin stellte während des Telefon-Interviews den Personaler in die Warteschleife, um schnell ein Date klarzumachen. Ein junger Mann erschien ohne nähere Begründung in Pfadfinder-Uniform, ein anderer zog sich zwanglos die drückenden Schuhe aus.

So hinterlasst Ihr einen positiven Eindruck

Zum Glück sind solche krassen Fehlgriffe die Ausnahme. Bei der Masse der Bewerber gehe es weniger darum, derart gravierende Fehler zu vermeiden sondern vielmehr darum, sich positiv von den anderen Bewerbern abzuheben, zitiert CIO.de die Personalexpertin Rosemary Haefner von Careerbuilder. Dazu hat sie folgende Tipps parat.

Intensiv vorbereiten: Um sicher und souverän aufzutreten, solltet Ihr möglichst gut über Euren Wunscharbeitgeber informiert sein. Nutzt die Selbstdarstellung auf der Unternehmenswebsite, aktuelle Pressemeldungen sowie die Beschreibung der wichtigsten Märkte, Produkte und Dienstleistungen.

Optimistisch bleiben: Positiv und gelassen bleiben, rät Haefner - auch wenn Euer Gegenüber streng oder unnahbar wirkt, oder versucht Euch mit unbequemen Fragen zu grillen. Auf gar keinen Fall solltet Ihr Euch beklagen oder schlecht über frühere Arbeitgeber sprechen.

Details machen den Unterschied: Zielstrebig, leistungsorientiert, kreativ, teamfähig – jede Wette, dass 95 % aller Bewerber das ebenfalls von sich behaupten. Überlegt Euch im Vorfeld Anekdoten und Beispiele, die Euren Lebenslauf veranschaulichen und Eure positiven Eigenschaften belegen, rät Haefner. Wie seid Ihr in früheren Jobs mit herausfordernden Situationen umgegangen? Wo habt Ihr Euer Improvisationstalent oder Eure Führungsqualitäten unter Beweis gestellt? Auch mit angemessenen Ideen oder spannenden Vorschlägen zum Wunschjob könnt Ihr hervorstechen.

Quelle: CIO.de