Wie ein Kontrollfreak das Delegieren lernt

Manche Menschen bekommen den lieben langen Bürotag allein deshalb wenig getan, weil sie schlecht abgeben können und für ihr Seelenheil alles selbst machen müssen. Die gute Nachricht: Delegieren lässt sich lernen.

Bildnachweis: Jamoluk / Pixabay

Das zeigt das US-Karrieremagazin Fast Company in einem Beitrag. Danach sind Kontrollzwänge und der Wunsch, immer alles selbst zu erledigen, typisch für Perfektionisten. Sie beherrscht die unterschwellige Angst, dass „die anderen“ eine Aufgabe bestimmt nicht so gut erledigen können, dass sie den eigenen Standards genügt. Diese Einstellung ist gut und schön, solange man sie sich zeitlich und nervlich leisten kann. Doch in der Regel sind die moderne Arbeitswelt und das Arbeitspensum darauf angelegt, dass man sie gemeinsam bewältigt.
Und auch Perfektionisten können das in wenigen Schritten lernen, stellt Fast Company fest:

  • Feststellen, was einen vom Delegieren abhält: Ist es die Angst, Kontrolle abzugeben? Oder Misstrauen anderen Gegenüber? Oder das schlichte Unvermögen, die anstehende Aufgabe anderen ordentlich zu erklären? Wer weiß, was ihn konkret belastet, kann es besser angehen. Tipp: Die Befürchtungen aufschreiben. Welche schlimmen Dinge würden passieren, wenn man Aufgabe xy abgibt?
  • Nachrechnen, was es kostet, alles selbst zu machen. Manche Gehälter sind einfach höher als andere. Und wenn hochbezahlte Menschen Zeit in Arbeiten investieren, die auch weniger gut bezahlte Menschen hinbekommen, dann ist das einfach unwirtschaftlich. Manchmal hilft schon allein diese Einsicht.
  • Den Aufgabepool durchforsten. Kommen Aufgaben immer wieder vor oder sind sie simpel, lassen sie sich gut anderen beibringen – und sind deshalb gute Kandidaten, das Abgeben zu üben.
  • Die richtige Person ausgucken. Das beste Ergebnis kommt heraus, wenn man an die Person delegiert, die die passendsten Kenntnisse für den Job hat. Das erspart einem eine Menge Micromanagement.
  • Mit unriskanten Projekten beginnen. Wer schlecht angeben kann, startet am besten mit Aufgaben, bei denen wenig schief gehen kann, die Folgen nicht allzu gravierend sind oder man es schnell noch selbst hingebogen bekommt.
  • Qualitätsstandards festlegen. In einer Checkliste lassen sich alle Punkte vermerken, die man erledigt haben möchte.
  • Nur das Ergebnis vorgeben, nicht den Weg dorthin. Dann fällt es dem Beauftragten leichter, die Aufgabe nach seiner Facon zu erledigen.
  • Zeit nehmen für gutes Erklären. Nur wer seine Aufgabe gut verstanden hat, kann sie auch passend abliefern.
  • Pannen einkalkulieren. Weil immer etwas passiert, lohnt es sich, so etwas im Zeitplan und in den eigenen Erwartungen einzuplanen.

Quelle:Fast Company

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