Was 2017 auf die Berater zukommt

Der Brexit und die Trump-Wahl haben die Wirtschaft verunsichert. Trotzdem investieren die Unternehmen ungebremst in Beratung. Alle wissen: Es lohnt sich nicht zu warten, bis sich die Ungewissheit von alleine auflöst, schreibt Source Global Research.

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Sechs Monate nach dem Brexit-Votum weiß keiner, wohin die Reise geht. Und auch die Trump-Wahl zeigt trotz vieler Direktiven noch keine Richtung an. Das britische Marktforschungsinstitut Source Global Research beschreibt in einem Beitrag die derzeitige Stimmungslage und was auf Unternehmensberater 2017 zukommt.

Die gute Nachricht: Die Mandanten investieren unbeirrt in Beratungsleistungen. Dennoch wird es für Beratungshäuser komplizierter, auf Wachstumskurs zu bleiben. Ohne das eigene Geschäftsmodell zu überdenken, werden die Beratungsthemen Markttransformation, Data & Analytics, Risikomanagement und Cybersecurity sich nicht automatisch auf das eigene Wachstum positiv auswirken. Die Transformation der Wirtschaft erfordert einen Beratungsansatz, in dem Strategieentwicklung und konkrete Umsetzung eng miteinander verzahnt werden.

Beratungshäuser, die auf Data & Analytics setzen, müssen sich vorher gut überlegen, welchen Teil ihrer heute angebotenen traditionellen Beratungsleistung sie durch Algorithmen komplett ersetzen wollen und welche durch Datenanalysen lediglich unterstützt werden. Wer hier keine klare Strategie verfolgt, riskiert Fehlinvestitionen. Beratungsangebote rund um Risikomanagement und Cybersecurity machen nur dann finanziell Sinn, wenn für die erbrachten Leistungen langfristigere Honorarvereinbarungen getroffen werden.

Der einfachste Weg mit Komplexität umzugehen ist, Aufgaben auf ihre einzelnen Bestandteile herunter zu brechen und punktuelle Lösungen anzubieten für ganz bestimmte Problemstellungen. Kunden lieben nach wie vor diese Art des segmentierten Beratungsportfolios. Doch künftig werden die Unternehmensberatungen den Markt dominieren, die in der Lage sind, alle möglichen Serviceleistungen zu einem Angebot zusammen zu stricken - traditionelle Beratungsleistungen und solche, die Technologieeinsatz erfordern.

Viele Beratungshäuser liefern dabei schon gute Arbeit ab, tun sich jedoch schwer damit, ihren Kunden gegenüber transparent zu machen, was genau sie an Beratungsleistung zu erbringen in der Lage sind. Berater müssen besser darin werden, ihre Arbeit den Mandanten zu erklären und herauszustellen, was sie von anderen Anbietern unterscheidet. Auch die zunehmende Automatisierung dürfen Unternehmensberater nicht außer Acht lassen: Sie findet überall statt, wenn auch nicht über Nacht, so doch schneller als erwartet.

Außerdem müssen Berater ein Allianz-Netzwerk mit Firmen unterschiedlichster Art aufbauen statt nur Spezialisten und Boutiquen zu schlucken. Schließlich müssen Beratungen auch in einer auf Meinung und Protektionismus basierenden Politik mehr Daten als jemals zuvor für Unternehmenslenker bereithalten, um Entscheidungen zu treffen und sie auch zu verteidigen.

Quelle:Source Global Reseach.com, 16. Februar 2017