Vom Geisteswissenschaftler zum Berater

Geisteswissenschaftler tun sich schwer mit dem Einstieg ins Management. Dabei haben sie ihre ganz eigenen Vorteile, weil sie sich mit ihrer Denkweise vom BWLer abheben, schreibt „Die Zeit“. Etwa in der Beratungsbranche.

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Management ist nur etwas für BWLer? Das legt die aktuelle Absolventenstudie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung nahe. Nur 40 Prozent der Geisteswissenschaftler ist es wichtig, in einer Leitungsfunktion zu arbeiten, bei Wirtschaftswissenschaftlern sind es 65 Prozent. Selbst in für Geisteswissenschaftler typischen Branchen wie Verlagswesen finden sich in Leitungspositionen andere Disziplinen. Dabei sind sie auch für Managementpositionen gut geeignet: Sie denken anders als BWLer und kommen so zu ungewöhnlichen Lösungen, weil sie den Kosten-Nutzen-Aspekt weniger in den Vordergrund stellen und sich Problemen mit einem ganzheitlichen Ansatz nähern. Wer als Geisteswissenschaftler eine Führungsposition anstrebt, sollte daher darauf achten, dass die Unternehmen grundsätzlich für sie offen sind. Das ist zum Beispiel in Branchen wie der Unternehmensberatung der Fall. Bei McKinsey etwa sind acht Prozent der Berater Geisteswissenschaftler, knapp die Hälfte der McKinsey-Berater hat einen nicht-wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund.

Quelle: Die Zeit, 9. Juni 2016