Staatsaufträge für Berater nehmen zu

Die Beratungshäuser buhlen derzeit um einen 208 Millionen Euro großen Beratungstopf des Bundesverteidigungsministeriums. Für McKinsey & Co ist der Staat ist längst ein wichtiger Auftraggeber geworden, schreibt die FAZ.

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Seit 2005 hat sich das Auftragsvolumen der öffentlichen Hand für Beratungsleistungen fast verdoppelt: Es schnellte von 1,28 Milliarden Euro auf 2,48 Milliarden im Jahr 2015 hoch. Die Behörden scheinen die Berührungsängste mit den Consultants verloren zu haben. Dabei sind es nicht nur Topbehörden wie die Bundesministerien, sondern auch Länder, Gemeinden und andere staatliche Einrichtungen, die regelmäßig Aufträge an Consultinghäuser vergeben. Um Fehlentwicklungen zu vermeiden, lässt sich der Haushaltsausschuss des Bundestags jährlich über die Höhe der Aufträge berichten. Bei großen Verträgen über 25 Millionen Euro muss der Ausschuss zustimmen.

Aktuell steht ein 208 Millionen Euro schwerer Topf des Bundesverteidigungsministeriums zur Vergabe an. Das Ministerium braucht für die nächsten vier Jahre Managementhilfen bei großen Rüstungsprojekten. Fünf Konsortien, jeweils bestehend aus Strategieberatern, IT- und Rüstungsfachleuten haben sich beworben. Generell haben nahezu alle großen Beratungshäuser eigene Teams für Staatsaufträge aufgebaut.

Quelle:FAZ, 15. Oktober 2016