Springer-Verlag gründet Digitalberatung

Mit der neuen Tochter hy GmbH will der Axel Springer Verlag künftig Unternehmen und Behörden bei der digitalen Transformation beraten, meldet das Handelsblatt.

Bildnachweis: Springer-Verlag

In Deutschland zählt Axel Springer zu den wenigen Medienhäusern, die mutig den digitalen Wandel im eigenen Unternehmen vollzogen haben. Laut Handelsblatt erwirtschaftet der Konzern 70 Prozent seines Umsatzes mit digitalen Geschäftsmodellen. Neben journalistischen Produkten wie der „Bild“-Zeitung oder der „Welt“ gehören längst Ecommerce-Plattformen wie Immowelt, Stepstone und  Idealo zum Springer-Imperium.

Ganz „nah dran“ an der digitalen Transformation von Springer war Christoph Keese, der einstige Mitgründer und Chefredakteur der Financial Times Deutschland sowie Chefredakteur von „Welt am Sonntag“  und „Welt Online“.. Als Konzerngeschäftsführer Public Affairs bei Axel Springer vertrat der einstige Henri Nannen-Schüler die Interessen des Medienhauses gegenüber dem öffentlichen Sektor. Als dem Cheflobbyisten von Axel Springer klar wurde, wie fundamental die Veränderungen ausfallen würden, die die digitale Transformation nicht nur für die Medienindustrie bedeutet, begab er sich 2013 auf eine sechsmonatige Visite ins Silicon Valley.

Gemeinsam mit Kollegen – darunter auch der damalige Bild-Chefredakteur Kai Diekmann, erkundete Keese im „mächtigsten Tal der Welt“, die neuen Regeln der Digitalisierung. 2016 veröffentlichte er das Buch „Silicon Germany – Wie wir die digitale Transformation schaffen“ und nun folgt laut Handelsblatt quasi die Firma zum Buch. Keese wird Co-Geschäftsführer und Partner der hy GmbH, an der Springer seine Beteiligung auf 60 Prozent erhöht hat. 

Hy beschäftigt rund 20 Mitarbeiter in Berlin, einen in Tel Aviv und einen in Palo Alto. Als strategische Partner sind die Personalberatung Egon Zehnder, aber auch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG mit an Bord. Das Ziel: Das Medienhaus will Unternehmen und Behörden bei der digitalen Transformation beraten.  Schon jetzt will die Unternehmensberatung  „namhafte Kunden“ gewonnen haben und definiert als Zielgruppe ihrer Beratungsleistungen Aufsichtsräte, Vorstände, Geschäftsführer und Manager der obersten Führungsebene.

Quelle: Handelsblatt Online, 8. Mai 2017