So bringt man fiese Aussprachen besser hinter sich

Schwierige Gespräche führt keiner gerne, auch Chefs nicht. Wer aber ein paar Kommunikationsregeln beherzigt, kann verhindern, dass aus einem blöden Gespräch ein katastrophales wird.

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Jede Fach- und Führungskraft wird im Laufe ihrer Karriere immer mal wieder komplizierte Unterhaltungen führen müssen, mit Mitarbeitern, die nicht spuren, mit Geschäftspartnern, die nerven, mit Vorgesetzten, die Unmögliches verlangen oder mit Kollegen, die sich daneben benehmen. Und weil der Mensch naturgemäß zu allen erdenklichen Vermeidungsstrategien neigt, hat eine Managementtrainerin für das US-Magazin Fast Company  mal sechs Fehler zusammengetragen, die man im Angesicht ekliger Gesprächstermine tunlichst unterlassen sollte. Damit die Sache nicht weiter eskaliert. Hier ihre No-go-Liste für Gehaltsverhandlungen, Entlassungen, Zielvereinbarungsgespräche & Co:
> Die Aussprache vermeiden. Ein Problem wird selten kleiner, wenn man es ignoriert, aufschiebt oder sogar schönzureden versucht. Der respektvollste Umgang mit dem Gegenüber ist, ein Thema zügig anzusprechen, bevor die Karre noch weiter im Dreck steckt. Sonst muss man sich später zu Recht fragen lassen: Warum haben Sie das nicht schon viel früher gesagt?
> Schlechte Nachrichten per E-Mail überbringen. Da braucht es nicht viel Worte: Einfach feige! Und auch der Rest der Belegschaft wird das so sehen. So wird das ganze zum Bumerang. Wer hat schon Respekt vor einem schwachen Chef?
> Durchs Thema hetzen, um den Termin schnell hinter sich zu bringen. Auch wenn man das Gespräch lieber jetzt als später beenden möchte, sollte der Partner genügend Gelegenheit haben, Rückfragen zu stellen. Nur auf diese Weise kann man auch sicher sein, dass alles so angekommen ist, wie man es gemeint hat – und fairer ist es obendrein.
> Tot reden. Wer schlechte Nachrichten überbracht hat, neigt dazu, die betretene Stille mit Plappern, Rechtfertigen oder Entschuldigen zu füllen, um die unangenehme Spannung herauszunehmen und die Wogen zu glätten. Verständlich, aber auch unfair. Der Empfänger der Botschaft sollte in Ruhe (!) Gelegenheit haben zu verstehen – und zu reagieren. 
> Sich von den Emotionen des Gegenüber mitreißen lassen. Wer schlechte Nachrichten bekommt, bricht schon mal in Tränen aus, sieht rot, schreit rum oder wird schnippisch. Alles menschlich. Dafür sollte man Verständnis aufbringen. Und auf keinen Fall sollte man sich hinreißen lassen, in gleicher Weise rumzuschreien et cetera. Das macht die Situation nur noch schlimmer.
> Mit negativer Haltung ins Rennen gehen. Okay, es ist ein bisschen viel verlangt, sich einen blöden Termin schön zu reden. Aber wer schon mit der Einstellung „Das wird jetzt gleich alles ganz ganz schlimm“ ins Gespräch geht, strahlt genau das aus und wird genau das erreichen. Die Fast-Company -Psychologin rät deshalb, sich vor dem Gespräch ein emotionales Ziel zu setzen: Wie möchte man, dass die Person das Treffen verlässt? Selbst wenn man zum Beispiel einen Mitarbeiter zurechtweisen muss, soll er ja am Ende mit besten Vorsätzen weiterarbeiten. Wer sich ein emotionales Ziel vornimmt, trifft besser den dazu passenden Ton.
Quelle: Fast Company

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