Regenerative Medizin ist auf dem Vormarsch

Für angehende Biologien, Mediziner, Biomechaniker oder Pharmazeuten bringen die Disziplinen regenerative Medizin und Tissue Engineering interessante Jobaussichten. Beide Verfahren kommen mehr und mehr im medizinischen Alltag an. Zudem erzielten Forscher kürzlich neue bahnbrechende Erfolge.

So haben Schweizer Experten erstmals bei Hautkrebs-Patienten die Nasenflügel aus Knorpelzellen der Nasenscheidewand in der Kulturschale gezüchtet und in das Gesicht des Patienten transplantiert. Der Traum, irgendwann einmal sogar Herzen, Nieren oder Lebern aus menschlichen Zellen neu zu züchten, rückt damit einen Schritt näher.

Deutsche Firmen, die in dem Bereich bereits erfolgreich arbeiten, sind etwa Codon aus Teltow bei Berlin, die B. Braun-Tochter Tetec und Urotiss aus Dresden. Sie haben bereits Produkte auf dem Markt, die Heilung durch körpereigenen Gewebeersatz oder körpereigene Zellen versprechen, schreibt das Handelsblatt. Dabei geht es zum Beispiel um Behandlungen bei Knorpeldefekten in Knie, Schulter und Hüfte oder – im Fall von Urotiss – von Harnröhrenverengungen.

Unter Tissue Engineering versteht man ganz allgemein die Behandlung und Heilung von Gewebedefekten durch lebende, zumeist körpereigene Zellen. Diese werden dem Patienten entnommen, in spezialisierten Labors durch natürliche Wachstumsprozesse vermehrt und ihm anschließend wieder retransplantiert. Die regenerative Medizin dagegen will die Wiederherstellung funktionsgestörter Zellen, Gewebe und Organe sowohl durch den biologischen Ersatz, beispielsweise gezüchtete Gewebe – als auch durch die Anregung körpereigener Regenrations- und Reparaturprozesse erreichen.

Quellen: Handelsblatt, n-tv