Millionenhonorar für gescheiterte Fusion

Die Börsenfusion von London und Frankfurt ist gescheitert, aber die Berater kassieren trotzdem 76,5 Millionen Euro Honorar, meldet die Süddeutsche Zeitung.

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Hochfliegende Pläne hatten die Chefs der Deutschen Börse in Frankfurt und der London Stock Exchange. Um nichts dem Zufall zu überlassen, heuerten sie die teuersten Anwälte, Unternehmensberater, Investmentbanker sowie Kommunikationsstrategen an und legten 150 Millionen Euro für die erfolgreiche Fusion zurück.

Nach den gescheiterten Plänen musste die Börse nun kritischen Aktionären offenlegen, wie viel sie die gescheiterte Fusion gekostet hat.

Das erschreckende Ergebnis: 76,5 Millionen Euro wurden fällig, der Rest wäre im Falle einer geglückten Fusion noch geflossen. Spitzenkassierer war die Anwaltskanzlei Linklaters mit 33,4 Millionen Euro, gefolgt von der Beratungsfirma CompassLexecon mit 9,5 Millionen Euro. Die Strategieberatung McKinsey kassierte 5,9 Millionen Euro, die Kommunikationsberatungen CNC und FTI rechneten 5,3 Millionen Euro ab. PWC, KPMG und Deloitte strichen 3,5 Millionen Euro ein.

Jetzt fehlt das Geld für neue Projekte und die Börse muss sparen, etwa mit einem Einstellungsstopp.

Quelle:Süddeutsche Zeitung, 31. Mai 2017