Konzepte für mehr Freizeit in der Consulting-Branche

Der Kampf um qualifizierten Nachwuchs lässt Beratungshäuser an besseren Work-Life-Balance-Konzepten basteln, schreibt der Tagesspiegel. Allerdings würden schon die bestehenden Angebote kaum genutzt, berichten die Chefs. Und die Mitarbeiter sagen, das Thema werde eher ignoriert.

Auf den ersten Blick scheint es so, als hätte die Beraterbranche das Thema Work-Life-Balance für sich entdeckt. McKinsey etwa bietet mit dem Programm „Take Time“ seinen Mitarbeitern an, pro Jahr bis zu drei Monate freizunehmen: Vier Wochen sind regulärer Urlaub, die acht weiteren kommen auf Antrag hinzu – inklusive angepasster Sozialversicherung, Krankenversicherung und angepasstem Gehalt. Auch The Boston Consulting Group und Cap Gemini halten ähnliche Programme bereit.


Hauptursache für das Umdenken ist die Suche nach qualifiziertem Nachwuchs. Gerade Abgänger wünschen sich zwar Spaß bei der Arbeit, aber eben auch im Privatleben. Sie schauen, wie sie Freizeit, Familie und Gesundheit besser mit einem intensiven Arbeitsleben vereinbaren können. Das hat eine Studie der Technischen Universität Ilmenau unter IT-Beratungsunternehmen exemplarisch gezeigt. Eine Diskrepanz gibt es allerdings in der Wahrnehmung. Während Führungskräfte in der Beraterbranche der Meinung sind, dass die Angebote kaum genutzt würden, sehen das die Mitarbeiter anders. Ihrer Meinung nach hat die Führungsetage das Thema Work-Life-Balance kaum im Blick. Und tatsächlich – so schreibt der Tagesspiegel – sollten gerade Neueinsteiger in der Consultingbranche genauer hinsehen. Zwar ist die Work-Life-Balance ein wichtiges Thema. Aber: Sie passt nicht in jede Karrierephase. Gerade Young Professionals sollten die Bereitschaft mitbringen, sich im Job voll reinzuhängen.

Quelle: Der Tagesspiegel, 07. September 2014; Printausgabe Seite K2