Infosys fordert SAP heraus

Der Chef des indischen IT-Konzerns Infosys, Vishal Sikka, hat ehrgeizige Ziele. Bis 2020 will er den Umsatz verdoppeln. Die Ähnlichkeit mit SAP ist nicht zufällig: Sikka war zuvor Kronprinz bei den Deutschen, schreibt die Wirtschaftswoche.

Bildnachweis: Infosys

In nur vier Jahren soll Infosys dann 20 Milliarden Euro Umsatz erzielen, zwei Milliarden davon sollen neue Produkte erwirtschaften. Um die Innovationskraft seiner Mitarbeiter zu stärken, bedient sich Sikka der Methoden, die er bei seinem vorherigen Arbeitgeber, SAP, gelernt hat. Etwa des Design Thinkings, mit dem sich die Entwickler und Ingenieure stärker an den Bedürfnissen ihrer Kunden orientieren, wenn sie neue Produkte entwickeln. Entwickelt hat diese Innovationsmethode Hasso Plattner, Sikkas ehemaliger Chef. In Rekordzeit hat Sikka 90.000 Mitarbeiter von Infosys in dieser Methode schulen lassen.

Außerdem treibt er wie SAP (Hana) ein Kernprodukt voran, dass sich bei Infosys Mana nennt. Das ist eine Plattform, die auf künstlicher Intelligenz basiert. Sie soll Prozesse besser analysieren, organisieren, überwachen und letztendlich automatisieren helfen. Derzeit erwirtschaftet Infosys pro Mitarbeiter 49.000 Dollar Umsatz, beim Konkurrenten SAP sind es 270.000 Dollar. Was angesichts dieser Relationen nahe läge, ist aber nicht geplant: Sikka will bei Infosys keine Jobs abbauen. 

Quelle: 
Wirtschaftswoche, 26. Mai 2016