IBM will 25.000 Stellen schaffen

Vorboten einer America First-Politik? In den nächsten vier Jahren plant IBM in den Vereinigten Staaten 25.000 Neueinstellungen. Die ersten 6.000 neuen Jobs will Big Blue bereits 2017 in Amerika schaffen, meldet USA Today.

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Im Dezember 2016 kündigte IBM-Weltchefin Virginia Rometty in einem Beitrag für die US-Zeitung USA Today an, in den nächsten vier Jahren in den USA Tausende von neuen Arbeitsplätzen schaffen zu wollen. Zusätzlich zu der Joboffensive im Heimatland von Big Blue plant der US-Konzern im selben Zeitraum eine Milliarde US-Dollar in die Aus- und Weiterbildung der amerikanischen Belegschaft zu investieren.

Sind Romettys Verlautbarungen erste Vorboten einer America First-Politik? Fakt ist: Rometty ist Mitglied des Strategie- und Politikforums des künftigen amerikanischen Präsidenten Donald Trump, also einer Gruppe von amerikanischen Unternehmensführern, die sich mit der Ankurbelung der Wirtschaft und der Schaffung von Arbeitsplätzen in den USA befassen. Mitte Dezember hatte der Immobilienmilliardär Trump die Chefs mehrerer großer Technologie-Unternehmen der USA zu einem Treffen nach New York geladen, um von ihnen die Schaffung von mehr Jobs in den USA einzufordern. Kurz vor dem Treffen hatte Rometty die Pläne von IBM bereits öffentlich gemacht.

Weltweit beschäftigt IBM laut FAZ 378.000 Mitarbeiter, wie viele davon in den USA tätig sind, darüber wollte der Konzern keine Angaben machen. Auch auf die Frage, ob gegen die geplanten Neueinstellungen Abgänge gegengerechnet werden müssten, blieb ein IBM-Sprecher der Presse eine Antwort schuldig. Er äußerte jedoch gegenüber den Medien, dass davon auszugehen sei, dass die Zahl der IBM-Mitarbeiter in den Vereinigten Staaten im Jahr 2020 höher ausfallen würde als heute.

Pikant: Laut US-Börsenaufsicht soll die Zahl der Mitarbeiter, für die IBM in den USA Altersvorsorge betreibt, von knapp 111.000 im Jahr 2010 auf 84.350 im Jahr 2015 gesunken sein. Auf die Frage der Medien, warum IBM nun nach diesem Stellenabbau plötzlich eine Aufstockung seiner amerikanischen Belegschaft plant, verwies der IBM-Sprecher auf den Beitrag Virginia Romettys in USA Today. Dort hatte die Big Blue-Chefin geschrieben, dass sich die Arbeit weiterentwickelt. Rometty: „Es werden Jobs geschaffen, die neue Fähigkeiten einfordern – was wiederum neue Ansätze bei Bildung, Ausbildung und Rekrutierung verlangt.“

Immerhin: Im Nachgang zu Trumps Treffen mit den Hightech-Firmen berichtete die Presse, dass sich Apple, Facebook, Google, IBM, Microsoft, Twitter und Uber dagegen ausgesprochen hätten, durch die Lieferung von Daten Donald Trumps Plan zu unterstützen, alle in den USA lebenden Moslems registrieren zu lassen.

Quellen:
FAZ
, 14. Dezember 2016;
Welt/N24
, 14. Dezember 2016