Hohes Gehalt kann Ingenieuren Kopfschmerzen bereiten

Klingt paradox, ist es aber nicht: Wer ein hohes Gehalt akzeptiert, tut sich nicht immer einen Gefallen damit. Ein Beitrag auf ingenieurkarriere.de erklärt, warum.

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Ingenieure sind zurzeit eine schwer gesuchte Spezies und berufserfahrene Kandidaten werden von potenziellen Arbeitgebern mit recht hohen Gehältern geködert. Wer schon im Job steckt, bekommt regelmäßig ordentliche Gehaltserhöhungen. Was zunächst mal ein Grund zur Freude ist, kann sich im Laufe der Zeit aber als echtes Handicap entpuppen, stellt Ingenieurkarriere fest.  

Denn Unternehmen sichern sich durch ungewöhnlich hohe Gehälter gerne die Dienste ihrer Spezialisten. Wollen die sich aber weiterentwickeln und beispielsweise Führungsverantwortung übernehmen – eine Position, zu der ihr Gehalt dann passen würde –, geht es oft nicht voran. Das Unternehmen versteht das Gehalt gewissermaßen als Stillhalteprämie in der Expertenlaufbahn und hält das Know-how in den eigenen Reihen.

Denn sucht der gutbezahlte Fachmann sein Heil bei anderen Unternehmen, muss er im Bewerbungsgespräch feststellen, dass sein Gehalt deren Rahmen sprengt. Mit dem Verdienst würde er in der Projektmanager- oder Abteilungsleiterliga spielen, doch dazu fehlt die Führungserfahrung.

Das Problem: Selbst wenn ein Fachingenieur bereit wäre, auf einen guten Teil seines Salärs zu verzichten, würde ihm das kein potenzieller Arbeitgeber abnehmen, schreibt Ingenieurkarriere.

Der Beitrag stellt einige Strategien vor, wie zu hochbezahlte Spezialisten sich nach neuen Jobs umsehen:

  • Das tatsächliche Gehalt möglichst lange verheimlichen oder runterspielen. Das kann klappen, wenn man tatsächlich bereit ist, im neuen Job auf Geld zu verzichten. Wenn die Wahrheit allerdings doch rauskommt,  ist man in Erklärungsnot. Wenn der Bewerber Glück hat, bieten sich im neuen Job die Karrieremöglichkeiten, die beim anderen verwehrt waren und das Gehalt steigt zügig wieder.

  • Zeit schinden. In der Hoffnung, dass durch den Fachkräftemangel die Gehälter weiter steigen, so lange beim alten Unternehmen ausharren, bis die Einkommen der anderen gleichziehen.

  • Selbstständig machen. Hier gibt es nach oben keine Limits für die Honorare – allerdings auch nicht nach unten.

  • Mit dem Gehalt gleich die Laufbahn aushandeln. Wer ein ungewöhnlich hohes Gehalt angeboten bekommt, sollte parallel dazu gleich die weiteren Karriereperspektiven verhandeln – und im Arbeitsvertrag festhalten lassen. Das verhindert, dass man auf einem Posten versauert mit dem hohen Gehalt als Schmerzensgeld.

Quelle:Ingenieurkarriere